Pit Stop - Basic Dirt Track Driving Technique

In Pit Stop wollen wir euch ein paar Dinge näher bringen, die auf der Strecke von Bedeutung sein können. Dabei beschränken wir uns aber nicht nur auf den Alltag im Ligabetrieb, sondern schauen auch auf andere Dinge. So gucken wir heute grob auf das Dirt Track Racing.

Steigen wir gleich einmal mit den wichtigsten Punkten ein: Den Wagen richtig anstellen, das Gaspedal kontrollieren und welchen Unterschied der Untergrund macht.

Um den Wagen richtig anzustellen, nutzt man eine Technik, die in Europa als der "Scandinavian Flick" bekannt ist. Dabei lenkt man vor dem Turn kurz nach außen, um den Wagen instabil zu bekommen. Direkt danach lenkt man aber wieder nach innen und wählt dabei den Winkel aus, mit dem man durch den Turn driften will. Mit gefühlvollem Gegenlenken hält man nun den Winkel möglichst konstant, um so gerade wie möglich wieder aus dem Turn raus zu kommen.

Das Gaspedal ist der zweite Punkt. Den braucht man weniger, um den Wagen zu kontrollieren, sondern eher um schnell zu sein. Es kommt dabei darauf an, möglichst nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Wheelspin im Turn zu haben. Man kann dabei natürlich auch eine komplette Runde mit Vollgas schaffen, aber schnell ist das nicht. Wenn man dagegen gefühlvoll mit dem Gas in den Turns umgeht und konstant aus dem Turn raus beschleunigt, wird man schon schneller. Mit Trailbraking (also Gas und Bremse gleichzeitig) kann man noch mehr Zeit gewinnen. Es werden dabei auf Dirt nur drei Räder gebremst, da man das so genannte 'Right Front Shutoff' nutzt, also vorne rechts keine Bremse ist. Aber generell gilt: Je trockener der Kurs, desto weniger Gas sollte man nutzen.

Und damit kommen wir zum letzten Punkt: Dem Untergrund. Dabei wird zwischen einem 'Tacky' Track und einem 'Dry' oder 'Slick' Track unterschieden. Der 'Tacky' Track ist dabei zu Beginn der Sessions vorhanden. Der Dirt ist feucht und bietet viel Grip. Der 'Slick' Track ist dagegen trocken, glänzt und wird rutschiger. Damit sollte man möglichst dort fahren, wo der Untergrund hellbrauner und somit trockener ist. Ein Irrglaube ist dabei, dass sich diese Linie nach oben verändert. Abgesehen von Eldora fährt man dabei immer so weit innen, wie möglich, da hier eine schmale, nasse Linie bleibt. Eine Ausnahme von dieser Regel sind die Sprint Cars. Diese sind generell auf dem 'Cushion', also dem Kissen aus Dreck, dass sich oben an der Mauer bildet, schneller. Nur hier kommt einem die Mauer oft näher, als man es sich wünscht.

Und wer jetzt glaubt, dass das Setup eine bedeutende Rolle spielt, hat weit gefehlt. Das Setup ist am Ende für Topzeiten und längere Greenruns da. Aber ohne den Fahrstil und den Untergrund verstanden zu haben, bringt einem das beste Setup nichts. Und nun viel Spaß im Dreck.

In 'Long Gone' geht es um Fahrer, die eine längere Karriere in der VO hinter sich haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob man noch aktiv ist oder nicht. Es soll aber einen kleinen Einblick in den virtuellen Werdegang von Zeitgenossen bringen, die noch ein Teil der Community sind oder an die man sich zumindest noch erinnern kann.

Wir beginnen dabei diesmal mit Johannes Leemann. Der 55-jährige Schweizer hat am 15.02.2009 sein erstes Rennen in der Liga bestritten und feiert somit schon zu Beginn der nächsten Saison sein 10-jähriges Jubiläum.

Begonnen hat er in der SNOS (dem damaligen Pendant zur Class A) mit dem Saisonauftakt in Daytona. Während er bei seinem zweiten Rennen bereits in den Top10 war, dauerte es ein weiteres Jahr, um den ersten richtigen Erfolg zu feiern. Mit nur einer einzigen Leadlap holte er sich nicht nur seine erste Top5, sondern mit dem Shootout 2010 auch seinen ersten Sieg.

Im gleichen Jahr folgte auch sein erster Einsatz bei der iRacing Serie 'National Night Series'. Nicht nur mit iR, sondern auch mit NR2003 war er nun ein regelmäßiger Gast in den Top5 und schnappte sich zudem am 07.07.2010 seinen ersten Sieg in einem Meisterschaftsrennen in Darlington. Knapp einen Monat später stand in Watkins Glen auch sein erster SNOS Sieg an. Dieser sollte jedoch bis heute der letzte bleiben. Aber auch wenn seit dem 411 Rennen vergangen sind, so hat er insgesamt nun 236 Top10 und 74 Top5 Finishes, sowie zwei Poles holen können.

Allgemein scheinen ihm aber die ganzjährigen Saisons besser gelegen zu haben. Dort konnte er seine Ausdauer besser ausspielen und so war sein bester Endrang in einer Meisterschaft der dritte Platz 2010 in der NNS. In der SNOS 2010 und 2011, sowie der Class C 2016-1 und 2017-1 konnte er am Ende vierter werden, P5 erreichte er in der Truck Series 2010, 2011,2013-1 und Class A 2015-2. Daneben hat er mit seinem Teamkollegen und Landsmann Roman Mathis mittlerweile schon 289 von 492 Rennen gemeinsam bestrittet. Nur Gabriel Stöhr, Frank Schichterich und Yves Queisert haben ihn öfter auf der Strecke gesehen.

Track Spotting - Darlington Raceway

Das Oval in South Carolina hat die wohl unüblichste Form aller aktuellen Strecken im Cup. Diese Form wurde übrigens nicht freiwillig gewählt, sondern weil hinter Turn 3 ein kleiner Teich lag, dessen Besitzer sich weigerte sein Land zu verkaufen. Kurzerhand hat man also etwas umgeplant und den heutigen Bereich von der Gegengeraden bis T4 abgeändert.

Im Übrigen gehörte dem kleinen Farmer, der diesen Teich nicht verkaufen wollte, auch der komplette restliche Bereich, den Harold Brasington 1948 von ihm gekauft hat. Das erste Rennen fand 1950 statt und war eine Veranstaltung der NASCAR und der CSRA, so dass stolze 80 Fahrer zum Rennen antreten wollten. Es brauchte ein zweiwöchiges Qualifizierungssystem, um das Feld zu sortieren. Und wer jetzt denkt, dass dadurch das Feld kleiner wurde, dem sei gesagt, dass in 25 Reihen á 3 Fahrzeuge das Rennen gestartet wurde. Sprich: Es ging 75 der 80 angemeldeten Fahrer in die erste Runde.

Es hat sich seit dem aber viel an der Strecke getan. Einen Zeitreisenden aus den 50er Jahren würde aber wohl am Meisten schocken, dass Hauptgerade und Gegengerade und somit auch T1/2 und T3/4 in der Bezeichnung getauscht wurden. Von dem riesigen Starterfeld ist dagegen nur noch die alte Boxengasse geblieben.

Und während der alte Teich, der die "Ei-Form" begründet hat, mittlerweile nicht mehr existiert, so konnte man die Tribünen nur auf 65.000 Zuschauer erweitern, da ein Highway und ein weiterer Teich das Gelände begrenzen.

"The Lady in Black" hat die Strecke schon sehr früh als Spitzname bekommen. In den ersten Rennen wurde am Samstag vor dem Rennen der komplette Asphalt erneuert, da die Geschwindigkeiten relativ hoch waren und man so mehr Grip hatte. Der Kurs war damit zum Rennen immer tiefschwarz.

Der "Darlington Stripe" und "The Track Too Tough To Tame" hängen natürlich zusammen und sind durch den unrunden Rhythmus, den die Strecke erfordert, begründet. Während eine Runde perfekt läuft, kann man schon in der nächsten die Wand küssen.

In den 45 Rennen in der VO gibt es übrigens 31 verschiedene Sieger und mit Alexander Abraham, Volker Hackmann und Gabriel Stöhr drei Fahrer, die mit den meisten Siegen auf diesem Kurs da stehen.

Im echten Cup hat dagegen David Pearson mit 10 Siegen den Rekord inne, während in allen Serien zusammen 193 Rennen ausgetragen wurden (114 im Cup). Neben dem Cup und der Xfinity fährt heute aber nur noch die USAC Silver Crown Series auf der Strecke.

Markus Fluch

(30 Jahre, Graz - Österreich)

1. Seit wann bist Du im Oval unterwegs?

MF: Begonnen hab ich damals mit Papyrus Nascar Racing 4, also um 2001. Am Anfang ausschließlich offline und mit Tastatur/Gamepad unterwegs wurde dann schnell klar, dass es sich bei diesem Spiel nicht um einen weiteren "Need for Speed" Ableger handelt. Von der bis dahin für mich unbekannten Schwierigkeit die Wagen zu beherrschen angespornt, habe ich dann zum Geburtstag ein Lenkrad erhalten. Seither bin ich virtuell im Oval unterwegs.

2. Wie und wann hat es Dich in die VO verschlagen?

MF: Es müsste irgendwann im Jahr 2008 gewesen sein. Auf der Suche nach einer NR2003 Community bin ich auf die VO gestoßen und kurz darauf beigetreten.

3. Was war bisher Dein größter Erfolg für Dich selber in der VO?

MF: Als größten Erfolg würde ich die RotY Auszeichnungen in den Klassen B + C in der Saison 2017-2 bezeichnen. Auf meinen ersten Sieg (außerhalb der Rookie Serie 2008/2009) warte ich ja noch :)

4. Was war Dein erstes großes NASCAR-Erlebnis (online)?

MF: Nachdem ich jahrelang offline in Nascar Racing 4, 2002 & 2003 mehrere Saisonen durchgespielt habe war ich ~2006 das erste mal Online im Oval unterwegs. Daytona bei Nacht, ~25 Leute am Server. Auch wenn ich mich an das Rennen nicht erinnern kann, war ich damals so begeistert wie viel Spaß es machen kann mit anderen im Nudeltopf unterwegs zu sein, dass die Begeisterung (mit On-Off Phasen) bis heute durchhält.

5. Wenn Du etwas in der VO ändern könntest, was wäre das?

MF: Puh, schwere Frage. Bitte die insideVO wieder einführen ;)

Im Ernst: Das Angebot & die Erscheinung finde ich 1A! Wünschen würde ich mir etwas mehr von der Community selbst, ein paar Beiträge in den Renn-Threads wie das Rennen so gelaufen ist, solche Kleinigkeiten. Gefällt mir immer wenn man Einsicht bekommt wie ein anderer das Rennen so empfunden hat.

6. Inwiefern hat Dein Umfeld dieses (für sie) meist ungewöhnliche Hobby akzeptiert? Oder hast Du das "Erklären" schon aufgegeben?

MF: Die meisten finden es interessant, glauben aber nicht, dass ein "Spiel" so fordernd sein kann und dass man stundenlanges Training benötigt um schnell zu sein. Vor allem in einem Oval wo es "eh nur linksrum geht". Die paar, die sich dann selbst einmal hinters Steuer gewagt haben, waren dann aber schwer begeistert wie sich das ganze dann anfühlt und wie schwer es tatsächlich ist.

7. Hast Du besondere Rituale / Marotten, die Du bei jedem Rennen aufgreifst?

MF: Eigentlich nicht. WC gehen & Trinkflasche auffüllen bevor das Quali beginnt wird jetzt nicht unbedingt besonderes sein. Das ist meine einzige Regelmäßigkeit vorm Rennen.

8. Hat Deine Startnummer #41 eine besondere Bedeutung für Dich?

MF: Ja durchaus. Motorradsport liegt bei mir in der Familie, so war GP & Superbike schauen immer ein Fixpunkt am Wochenende. 1998 fuhr "Nitro" Noriyuki Haga das erste Mal in der SBK WM, auf einer Yamaha mit der #41. Ich war von Anfang an Fan des Japaners, so ist die 41 immer eine meiner "Lieblingsnummern" geblieben. Geschadet hat es auch nicht dass Kurt Busch die Nummer seit einigen Jahren in der MENCS fährt ;)

9. Wie bist du zu iRacing gekommen?

MF: Über die VO. Als ich letztes Jahr wieder Lust hatte im Oval online zu heizen, war mein erster Weg auf die VO Homepage, um zu sehen wie ich wieder teilnehmen kann. So wurde dann kurz darauf iRacing abonniert.

10. Wie ist es dazu gekommen, dass du momentan für kein Team fährst?

MF: Bei meinem ersten "Stint" in der VO wurde damals mit einem Rookie Mitstreiter (Adrian Heinrich) sKip Enterprise gegründet. Adrian war ein super Fahrer, mit ihm hab ich dann auch angefangen zu Painten und Renderings zu erstellen (hab einige davon noch irgendwo gesichert). Beim Wiedereinstieg letztes Jahr war dann keiner mehr aktiv aus dem Team, so ließ ich mich zurücksetzen. Seither ergab sich nichts. Habe noch bei keinem Team angefragt und wurde noch von keinem gefragt, deshalb zur Zeit halt Teamlos.

11. Gehst Du mit speziellen Zielen oder persönlichen Vorgaben in ein Rennen?

MF: Keine Caution auslösen, keinen Gegner rauskegeln, keinen Fahrfehler machen. Wenn möglich die Reifen schonen und mit der Pit-Strategie an den Führenden orientieren. Wenn die Punkte abgehakt sind, bin ich zufrieden mit einem Rennen, egal auf welchem Platz ich ins Ziel gekommen bin.

12. Was macht für Dich den Reiz bei NASCAR aus?

MF: Die zwei größten Punkte:

1. Das enge Racing auf der Strecke. Du hast praktisch dauern jemanden um dich, kannst dir keinen Fehler erlauben bzw. musst immer schnell reagieren, wenn du Fehler der Gegner nutzen willst. Dazu die Betonmauern als Streckenbegrenzungen, die jeden Fehler hart bestrafen.

2. Die Autos (bzw. eher die Technik). Mein Schwager fährt seit 1998 div. Muscle Cars, ich wurde also als Zehnjähriger mit dem Ami-V8 Virus infiziert. Nachdem ja in allen anderen Motorsportserien die Elektifizierung bzw. Downsizing der Motoren groß geschrieben wird, bin ich sehr froh dass NASCAR noch weiter auf ihre eher antiquierte Technik mit 5,7l V8 Maschinen setzt.

13. Verfolgst du die reale NASCAR (evtl. Favoriten)?

MF: Ja, schaue mir wenn möglich die Rennen live oder Re-live an. Hin und wieder auch nur die Zusammenfassung. Favorit ist eindeutig Kurt Busch! Mochte Ihn von Beginn an damals als jungen aggressiven Fahrer ohne Blatt vorm Mund. Als er dann bei Penske war hielt ich ihn teilweise nicht aus, aber seit er geläutert, ist bin ich mehr Fan denn je.

14. Gibt es etwas anderes, außer iRacing, mit dem Du online viel Zeit verbringst?

MF: Viel Zeit nicht, aber hin und wieder bin ich bei Assetto Corsa online unterwegs.

15. Welches Spiel hast Du zuletzt offline gespielt?

MF: Am PC "keep talking and nobody explodes". Oder ist mit offline komplett stromlos gemeint? Dann wäre es Magic: The Gathering

16. Welche Statistik muss unbedingt auf der VO Homepage eingeführt werden?

MF: Fällt mir nach langem überlegen ehrlich gesagt nichts ein.

17. Du warst bereits 2009 in der SNOS. Was hast du in der Zwischenzeit bis zu deinem Wiedereinstieg 2017 gemacht?

MF: Ich war in GTR2, dann Assetto Corsa und viel auf der Xbox360/PS4 (Trophyhunting) unterwegs. Sonst hab ich 2 mal den Job gewechselt, bin 3 mal umgezogen und hab eine Familie gegründet :)