Interview mit Gabriel Stöhr 2007

Dieses Mal schauen wir nicht auf ein Rennen der VO zurück, sondern zeigen euch einen Ausschnitt aus einem Interview mit Gabriel Stöhr von 2007. Was sich seit dem geändert hat? Wir vermuten mal nicht so viel. ;-)

inside: Wie man in deinen VO Statistiken sieht, bist du nie in der Offspring Series gefahren, um an einer höheren Serie teilnehmen zu dürfen. Der Grund dafür ist ja die Teilnahmeberechtigung an der DOM gewesen, doch wie kommt man dann auf den Gedanken in der Wreck Series sich zum ersten Mal den Fahrern der VO zu zeigen?

Gabriel: You ask me excellent, excellent quetions...ne im ernst. Ich weiß es nicht. Ich habe mich mit einem bösen Nebengeschmack in der VO angemeldet. Die Liga wurde mir mit der VR zusammen von einem LFS-Fahrer aus dem Multigamingclan, in dem ich war, empfohlen. Die Wreck und die Winter Series waren dazumale aktuell und ich wollte einfach mitfahren. Der Beigeschmack war übrigens die Nummer 198, ich hatte noch nicht die 16. Das richtige Feeling kam erst, als ich die #16, meine Lieblingszahl von Kind auf, erhalten hab.

inside: Wer dich nicht kannte, dachte doch dann sicherlich "Was ist denn das für ein Rüpel, der nur Wreck fährt". Wie schwer (oder leicht) war es dann Fuß in der SNOS zu fassen?

Gabriel: Gar nicht. Jeder wusste, dass es Wreck war. Jeder der da mitfuhr, war ein Rüpel. Die Wreckteilnahme hat sich nie ausgewirkt. Vermutlich weil ich ein sehr schlechter Wrecker bin.

inside: Du schätzt dich also eher als zu lieber Wrecker ein?

Gabriel: Ja, das tue ich.

inside: Wie sehen deine Planungen in der GNC bis Saisonende aus? Hast du dir spezielle Ziele gesteckt oder lässt du lieber alles auf dich zukommen?

Gabriel: Ich habe Ziele, aber die sind nur im RSM internen. Ansonsten lasse ich alles auf mich zukommen. Jahresziel war Top5 in den Standings. Wenn ich das bis zum Schluss halten kann und eventuell noch einen oder zwei Siege abstauben kann bin ich happy. Zufrieden bin ich so oder so. Und so oder so auch 2008 in der SNOS. 

Anmerkung der insideDaily: Gabriel wurde in diesem Jahr in der Historic Series und Winter Series siebter, während er in der Truck Series zweiter der Meisterschaft werden konnte. In der SNOS schaffte er es zudem den Titel zu holen, 2008/09 holte er zudem den Winter Series Titel.

inside: Dankeschön, dass du kurz für uns Zeit hattest. Wenn du noch was sagen möchtest, nur zu.

Gabriel: Immer gerne. *duckundweg*  

The Mäscher presents: Skurriles / Humorvolles / Kurioses / Erwähnenswertes / aus der Welt der VO

Das heutige Thema: Mach doch einfach mal bunt!

Im Moment brennt ja mal wieder (oder immer noch) ein Thema hoch, das dem kleinen Heinz-Dieter schon vor der Einschulung über den Weg gelaufen ist: Man darf seinen Wagen einfach nicht bepinseln, wie man lustig ist.

Schon damals war ich der Ansicht, dass diese ganze Diskussion doch reiner Mumpitz ist. Immerhin kauft man sich doch sein Auto zuvor und kann damit anstellen, was auch immer man möchte. So hat sich ja ein regelrechter Kult bei Neulingen entwickelt, sich einfach mal gelbe Striche auf das Heck zu pinseln oder gewisse schnelle Hunde haben alle Fahrzeuge recht identisch angemalt.

Zum einen sollten doch diese so genannten 'Teamdesigns' wohl kein Problem sein. Ok, es könnte passieren, dass bei 20 Fahrzeugen jedes vierte gleich aussieht, aber dafür gibt es doch F3. Einfach mal schnell anschalten und gucken, wer da gerade vor und hinter einem fährt. Man könnte natürlich auch das Problem vereinfachen, indem im 'Hackmann-Style' gar keiner eine Lackierung hat. Dann sind zwar 30 identische Fahrzeuge unterwegs, aber man kann sie doch noch astrein über die Anzeige für den relativen Abstand erkennen. Mit Ausnahme von Strecken, auf denen es nicht nur gerade aus geht.

Klar, im Stream könnte das eventuell für kleinere Probleme sorgen und zudem sind dann die kostbaren Sponsorenflächen ungenutzt. Immerhin machen die Firmen laut meiner Berechnung gut 95,234% ihres Umsatzes hier über die Liga aus. Und damit sind wir beim nächsten Thema: Ich würde mein Auto am liebsten von oben bis unten mit meinem Lieblingskonzern Danaha Corporation vollpappen. Ok, es wird jetzt etwas eng die über 400 Tochtergesellschaften mit unterzubringen, aber die hätte ich auch gerne auf dem Wagen.

Und da kommt mir die einleuchtende Idee, um beide Probleme zu lösen: Ich mache mir einfach ein Design ohne Design! Wer jetzt sagt 'Der Mäscher ist doch wieder blau' hat sicherlich etwas recht, aber es ist die perfekte Lösung. Um die über 400 Logos auf dem Wagen unterzubringen, reihe ich einfach alle aneinander. Somit spare ich zugleich die Arbeit eines aufwendigen Grunddesigns und kann alle Firmen auf einer Distanz von knapp 75cm perfekt repräsentieren. Fährt am Ende jeder genau ein solches Fahrzeug, dann hat man Testbild und Mosaik in einem. Sozusagen Moderne Kunst im Oval! Und die Wahrscheinlichkeit eines identischen Skins wird auf einmal verschwindend gering.

Wie ihr seht, nur der Mäscher löst Probleme mal wieder effizient! Und jetzt gehe ich mal eben noch Elon Musk helfen. Der hat mich eben angerufen, da es Probleme mit seinem Akkumulator gibt. Ich tausche das einfach gegen eine Dampfmaschine und gut ist...

Die Turns

Ok, jetzt fragt sich sicher der ein oder andere, warum so etwas banales wie "Turns" hier zum Thema werden kann. Immerhin hat jede Verbindung zwischen zwei Geraden im Oval doch genau 2 Turns. Oder doch nicht?

Natürlich stimmt das so nicht. Es gibt immerhin auch noch Strecken wie Indianapolis oder Pocono. Aber damit soll jetzt nicht verwirrt werden. Viel mehr besteht das Problem darin, dass für die Streckenbezeichnung ein 'normales' Oval aus 4 Turns besteht. Für die Teams sieht das in echt allerdings anders aus. In der Regel haben 2 aneinander gereihte Turns in der Telemetrie meist zwischen 5 und 8 unterschiedliche Phasen.

Während der Fahrer dennoch eher bei einfacheren Bezeichnungen bleibt, um das Verhalten des Wagens an einer speziellen Stelle zu beschreiben, geht man bei den Setups da schon mehr ins Detail. Wir beschränken uns daher mal auf die gebräuchliche Methode mit 'nur' 5 Phasen für 2 aneinander gereihte Turns.

Den Anfang macht dabei 'Phase 1 Entry'. Dieser Abschnitt beschreibt dabei den Einlenkpunkt, das Erhöhen der Bremskraft und Erhöhen des Lenkwinkels.

Dem ganzen folgt natürlich 'Phase 2 Entry'. In dieser Phase geht man wieder leicht von der Bremse runter, erhöht aber noch weiter den Lenkwinkel, um den Wagen den richtigen Impuls zum drehen zu geben.

Diese Phase endet dort, wo die 'Phase 3A Entry' beginnt. Das ist der Bereich, der kurz vor dem Scheitelpunkt (Apex) beginnt und genau mit diesem auch endet. Dabei wird bis zum Apex der Lenkwinkel weiter gesteigert, wenn auch nur minimal. Die Geschwindigkeit ist jedoch konstant

Es folgt logischer Weise die 'Phase 3B Exit', die nun direkt mit dem Scheitelpunkt beginnt. Es wird also die Lenkung wieder leicht auf gemacht, während das Tempo weiter konstant bleibt.

Mit der 'Phase 4 Exit' ist der komplette Bereich abgedeckt, in dem man stetig das Gaspedal weiter Richtung 'Full Throttle' durch drückt und zugleich die Lenkung möglichst komplett öffnet.

Warum macht man nun eine solche komplizierte Unterteilung? Was soll die Quintessenz für euch sein? Der Anwendungsbereich ist recht simpel, da in jeder Phase sich Gaspedal, Bremspedal und Lenkwinkel unterscheiden und so die Balance des Autos geändert wird. Je nachdem, wie sich also das Fahrzeug in den einzelnen Phasen verhält, kann man nun das Setup an die eigenen Wünsche anpassen. Allerdings gibt es hier auch eine Wechselwirkung zwischen den Einstellungen und den Phasen. So wirkt eine Erhöhung des Right Rear Rebounds so, dass der Wagen in 'Phase 3B Exit' looser wird, dafür wird er aber zugleich in 'Phase 3A Entry' und ggf. sogar in 'Phase 2 Entry' tighter. Es ist über die Bump und Rebound Einstellungen des Wagens jedoch unerlässlich sich so die Aufhängung des Fahrzeugs auf die eigenen Bedürfnisse einzustellen.

Je mehr man jetzt die Turns in die Phasen einteilt, desto präziser kann man auch das Fahrwerk anpassen. Dies bedeutet aber auch zugleich deutlich mehr Aufwand, um die Qualität des eigenen Setups zu steigern.

Wheel2Wheel - Tobias Sievers (37 Jahre, Nähe Hamburg, X-treme Motorsports)

insideDaily: Vor 3 Jahren bist du in die VO eingestiegen, letzte Saison konntest du deinen ersten Sieg in der Class B feiern. Ist der Knoten nun geplatzt?

Tobias Sievers: Tja, ob der Knoten geplatzt ist weiß ich nicht. Ich bin im B auf jeden Fall weiter vorne und das spornt mich richtig an am Ball zu bleiben.

iD: Du bist zudem letzte Saison in der Class B zum ersten Mal bei allen Rennen angetreten und prompt fünfter der Gesamtwertung geworden. Spornt dich das an, um möglichst bei allen Rennen teilzunehmen oder klappt das beruflich einfach nicht?

TS: Grundsätzlich kann ich an allen A und B Rennen teilnehmen, außer es kommt was dazwischen.

iD: 2016 bist du deine einzigen beiden Rennen in der Truck Series gefahren. Passt der Termin nicht? Liegt es am Wagen? Oder kann man mit einem Comeback rechnen?

TS: Class C kann ich nicht fahren da ich in dieser Woche Spätschicht habe.

iD: Vielen Dank und weiter viel Spaß!