insideDaily 22/18
Pitstop - Sim Gear - Kapitel 1: Lenkräder
1.3. Direct-Drive
Direct-Drive Wheels existieren schon einige Zeit auf dem Markt, sind aber erst jetzt, da Fanatec angekündigt hat ein wirklich konsumentenfreundliches Modell auf den Markt zu bringen, wieder Gesprächsthema geworden. Aber der Reihe nach...
Was ist das Besondere an “Direct-Drive”? Bei einem Direct-Drive Lenkrad ist der Lenkradkranz direkt über die Lenkstange mit einem einzelnen, starken Servomotor verbunden.
Das hat mehrere Vorteile:
Direct-Drive Wheels können mit sehr starken Servomotoren ausgeliefert werden die zwischen 15Nm und 40Nm Drehmoment produzieren können. Einzig Stabilität des Lenkradkranzes oder die der eigenen Gelenke, grenzen hier die Kraft ein. (Die Not-Aus Schalter gibt es nicht zum Spaß)
Die eigentliche Wheel-Base kann sehr kompakt gebaut werden, da sie nur den Motor enthält.
Der Motor gibt sein Force-Feedback direkt an das Lenkrad weiter. Kein Detailverlust, keine Dämpfung. Sehr detaillierte Signale möglich. Sehr, sehr leichtgängig, wenn keine Kraft anliegt und daher auch kein falscher Widerstand.
Allerdings existieren auch gravierende Nachteile:
Es MÜSSEN starke Motoren verbaut werden, die in der Regel deutlich teurer sind und dadurch auch das System stark verteuern.
Die Steuerelektronik ist so umfangreich, dass viele Hersteller ein extra Gehäuse mitliefern, das irgendwo platziert werden muss. Es gibt derzeit (stand 10.09.18) noch keine Plug&Play Lösungen und viele Lenkräder müssen vorher zusammengebaut oder zumindest aufwändig konfiguriert werden.
Wenn man die Nachteile liest und sich die Preise dieser Lenkräder so anschaut (ca. 1000€ aufwärts), stellt sich unweigerlich die Frage, wieso man so viel Kraft überhaupt braucht.
Die Antwort: Naja, man braucht es nicht, aber es fühlt sich besser an und es steht immer genügend Kraft zur Verfügung, so dass nie “Clipping” entsteht. Aber letzteres bedarf glaube ich eine extra Erläuterung im nächsten Kapitel, das am 18.09.2018 erscheinen wird.