insideDaily 36/18
Long Gone - Der Multikill des Jahrhunderts
Wir machen heute wieder eine kleine Zeitreise und schauen uns ein Stück VO-Geschichte an. Dabei rufen wir keine Karriere eines speziellen Fahrers wieder ins Gedächtnis, sondern wohl den Unfall, der seit über 10 Jahren noch einem Großteil der Fahrer etwas sagt.
Wir springen dazu ins Jahr 2006. Ein Jahr, in dem noch fast 50 Posts in einem Rennthread nicht all zu ungewöhnlich waren. Genauer gesagt ist draußen herrlich sommerliches Wetter und am 6.August (einem Sonntag) sammeln sich Abends 21 Fahrer, um in der SNOS Indianapolis in Angriff zu nehmen.
Tja, wenn der gute Florian Schmelz bis eben noch gehofft hat, dass dieses Thema nie wieder auf den Tisch kommt, so hat er sich leider getäuscht. Doch beginnen wir von vorne:
Jan Oeser startet die 80 Runden auf 'The Brickyard' von der Pole, besagter Florian im Mittelfeld auf P10. Die ersten 31 Runden läuft das Rennen auch völlig unauffällig ab, hier und da eine normale Caution. Doch mit der 32. Runde sollte wohl Geschichte geschrieben werden.
Florian hatte sich bereits auf P5 gearbeitet, wird jedoch Ausgangs T4 etwas loose. Der Wagen dreht sich und hiermit ist Mayhem, die Hölle bricht los, das Chaos kennt kein Ende. Die nachfolgenden Fahrer hatten keine Chance zu reagieren und fast jeder ist noch in den Unfall rein gefahren. Florian schaffte es damit auf einen Schlag für 7 Fahrer das Rennen zu beenden. Viel eindrucksvoller ist jedoch, dass von den 16 hinter ihm fahrenden Fahrzeugen wirklich alle in diesem Big One waren. Trefferqoute 100%! Nur die vier Fahrer vor ihm sind unbeschadet geblieben. Zugleich waren damit über 3/4 aller angetretenen Fahrer in einem Unfall drin, der als UF startete.
Und wer jetzt denkt, dass im Forum ebenso die Hölle ausgebrochen ist, der liegt mehr als falsch. Es wurde durchweg mit Humor aufgefasst und es fiel nicht ein einziger Vorwurf gegenüber Florian. Höchstens ein 'Ich wollte eigentlich nie Rennleiter werden' von Rennleiter Uli Winkelmann. Ebenso wurden gleich Folgestrafen für die nächsten Jahre oder gleich 200 Strafpunkte vorgeschlagen.
Aber ein solcher Rekord verdient auf gewisse Art und Weise auch Respekt. Nachahmer raten wir jedoch von dieser hohen Kunst ab. Immerhin ist Florian ein Experte für ungewöhnliche Missetaten in Indianapolis. Drei Jahre zuvor, am 1. August 2003, zeigte Florian unfreiwillig einen ebenso geschichtsträchtigen Stunt, diesmal jedoch auf der Gegengeraden.
Durch einen Gegenpendler von Uli wurde er nach T2 an die Mauer gedrückt und sprang danach wie die Zahnpasta aus der Tube. Nachdem er 6-7 Höhenmeter gewonnen und sich dabei um 180° gedreht hatte, landet er so unglücklich, dass er gleich 14-mal die Unterseite seines Fahrzeugs Richtung Himmel zeigen konnte.
Aber auch hier hat am Ende der Humor gewonnen und die VO-Welt ist um den 14-fachen Schmelz reicher geworden.