insideDaily 75/18Hang Loose - Marc Melcher
Marc gehöhrt in dieser Saison zu den absoluten Favoriten der Class A. Grund genug, um ihn mal einfach nach seinem 'Geheimnis' zu fragen.
insideDaily: Marc, fangen wir doch einfach Mal ganz vorne an. Training ist für jeden wichtig, sicher auch für dich. Wie bereitest du dich auf die Rennen vor?
Marc Melcher: In der Regel schaue ich mir zuerst die Qualizeiten aus den Resultaten an, um zu Wissen, was da geht.
Dann fahre ich ein paar Hotlaps, um ein Gefühl für die Strecke & Setup zu bekommen . Danach fahre ich aktuell ein A Fixed oder NIS Fixed Rennen, um zu sehen, wo ich stehe. Früher war das natürlich etwas intensiver, aber auch damals in den Anfangszeiten bin ich nie mehr als 5 Laps am Stück gefahren. Das Rennen ist für mich das eigentliche Training .
iD: Du bist für dein Gefühl beim Umgang mit den Pedalen bekannt. Kannst du uns verraten, was du hier anders machst, als andere?
MM: Anders mache ich eigentlich nix . Es ist, denke ich, die Erfahrung und das Training über die ganzen Jahren mit den besten deutschen Fahrern. Von Alex Abraham habe ich eigentlich das meisten gelernt. Wenn man am Tag mehrere Rennen zusammen fährt, dann schaut man natürlich was der Mate besser macht, als ich. Da er damals klar besser war, als ich, war er der perfekte Trainingspartner.
Das einzige was ich nicht mache, was mir bei anderen immer wieder auffällt, ist das sie von Lap 1 an volles Rohr in den Turn fahren und diesen genau so verlassen . Das mag in den ersten paar Runden gut aussehen, aber dann merkt man schnell das es nicht mehr voran geht. Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg.
iD: Was sind deiner Meinung nach die großen Fehler, wodurch dir trotz Fixed Setup nur wenige folgen können?
MM: Zu wenig Training in den letzten Jahren. Auch wenn ich in den letzten Jahren nicht besonders aktiv war, so habe ich denke ich in den ersten 3-4 Jahren ordentlich gesuchtet, um auch heute noch konkurrenzfähig zu sein
iD: Und selbst wenn man deinen Speed erreichen könnte, so würden viele Fahrer dabei wohl gnadenlos ihre Reifen verbraten. Kannst du mit schlechten Reifen einfach nur besser fahren oder hast du eine Methode, um sie dir besser einzuteilen?
MM: In meinen Anfangszeiten, hatten wir noch ein ganz anderes Tire Model, welches mir erlaubte deutlich mehr zu pushen als heute.
Ich selbst musste meinen Fahrstil zu fast jedem neuen Tire Model anpassen. Durch diese viele Wechsel habe ich gelernt mit dem Reifen aus zukommen. Die heutigen Reifen lassen es kaum noch zu im Rennen ans Maximum zu gehen und wenn du es doch tust, dann hast du nach wenigen Runden einen deutlichen drop off. Da ich oft in den ersten zwei Reihen starte, kann natürlich ganz anderes mit dem Reifen umgehen, als z.B. die Fahrer in Reihe 5. Ich kann nur jedem empfehlen den Wagen im Center rollen zu lassen und auch nicht im erst besten Moment wieder sofort drauf zu latschen, sondern mit Halbgas nach dem Center anfangen und sich steigern, um auf der Geraden wieder voll auf dem Pedal zu stehen. Vollgas ab dem Center funktioniert auf den wenigsten Strecken. Ich glaube Slow in & Fast out haben schon viele gehört und genau so versuche ich aktuell zu fahren.
iD: Vielen Dank für deine Zeit und die aufschlussreichen Infos. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg!