Throwback Thursday - SNOS 2009 @ Daytona

Und auch heute bleiben wir innerhalb der inside weiterhin in der VO Speedweek und gucken uns ein altes Rennen aus Daytona an. Diesmal blicken wir auf den Saisonauftakt der SNOS von vor 10 Jahren.

Und mal wieder haben gab es ein „Gesetz der Serie“. Noch nie hat es jemand (bis 2009) in der VO in einer der Cup Serien geschafft zwei Mal den Saisonauftakt in Daytona zu gewinnen. Weder ein Thomas Radtke, noch ein Volker Hackmann

Die erste Pole des Jahres holte sich Marco Rajan, der vor Manuel Bubbers, Adrian Heinrich und Martin Kolibal startete. In der Anfangsphase schafften es dabei die Top8 sich vom Feld abzusetzen und waren vorerst auch im Glück, da der erste Unfall keine Caution auslöste. Den Fahrern brachte das jedoch nicht lange einen Vorteil, da sie durch die nächste Caution acht Runden später die Pitlane aufsuchten. Martin Kolibal wurde so der Spitzenreiter vor Adrian Heinrich, Marco, Chriss K. und Florian Schmelz.

Während sich nun Marco wieder auf den ersten Rang setzte, folgte ihm als Zweiter Adrian. Dahinter waren Chriss und Florian auf der Outside- und Martin und Yves Queisert auf der Insideline. Erst durch einen Lapper sollte sich das ganze nach gut zehn Runden wieder auf eine Linie reduzieren, die weiter von Marco und Adrian angeführt wurde. Dahinter waren nun Martin, Chriss und Yves. Während es somit an der Spitze sehr ruhig wurde, gab es in der 53. Runde dahinter einen "sehenswerten" Unfall, bei dem Oliver Hoelzel mehrere Meter hoch durch die Luft flog, nachdem durch einen Bump von Manos Kasapis eine Kettenreaktion ausgelöst wurde.

Die Spitze störte das wenig, auch wenn erneut alle an die Box gingen. Jan Oeser übernahm dadurch die Führung vor Alexander Becker, Marco und Yves. Gabriel Stöhr formierte sich dahinter jedoch mit Chriss und Conrad W. auf der Außenbahn und gewann so Platz um Platz, bis Gabriel und Chriss in der 72. Runde die Führung vor Jan und Conrad übernehmen konnten. Es dauerte vier weitere Runden, bis auch Conrad an Jan vorbeikam, doch danach folgten mehrere Cautions und keine weitere Chance für den ehemaligen Champion weiter nach vorne zu kommen. Erst in der 100. Runde machte Chriss einen Fehler, kam auf den Apron und verlor dadurch viele Plätze.

Gabriel blieb hingegen weiter auf dem ersten Platz und schaffte es so zum ersten Mal den Saisonauftakt der SNOS für sich zu entscheiden. Conrad wurde Zweiter, gefolgt von Jan Oeser, Yves Queisert und Stephan Peters. Chriss rutschte durch seinen Fehler hingegen auf den neunten Rang ab.

Pitstop - Bump Drafting @ Daytona

Auch wenn es in iRacing momentan wohl so ein paar Schwierigkeiten bei diesem Thema gibt, so wollen wir uns heute Mal allgemein dem Thema Bump Drafting widmen. Auch im realen Oval ist Bump Drafting mittlerweile alles andere, als üblich. So sprachen sich unter anderem auch Fahrer wie Tony Stewart und Jeff Gordon für das Verbot dieser Technik aus. Bump Drafting wurde dabei als 'absolut idiotisch' beschrieben und regelrecht als tickende Zeitbombe in Hinsicht auf fatale Unfälle betrachtet.

Auf der anderen Seite kann man natürlich ein langes Rennen durch Bump Drafting beleben und etliche Positionen gewinnen. Doch was passiert beim Bump Drafting eigentlich? In der Theorie ist es recht simpel: Man begibt sich in den Draft des Vordermanns und fährt ihm so dicht auf, bis man sein Heck leicht berührt. Der Vordermann wird dadurch angeschoben und fährt schneller, während er zugleich im Windschatten den Hintermann 'zieht'. Gleichzeitig entsteht dadurch hinter dem schiebenden Fahrzeug ein noch größerer Windschatten, da es keinen Zwischenraum zwischen den beiden Fahrzeugen gibt und somit weniger Verwirblungen im Wind. Die Folge: Auch die Fahrer dahinter werden nun deutlich schneller.

Es entsteht dadurch einfach Bewegung im Feld und trotz etlicher Runden mit Vollgas, können die Fahrer sich überholen und Unterhaltung in das Rennen bringen. Doch es bleibt immer noch der große Nachteil dieser Technik, was man auch bei iRacing immer wieder merkt. Durch den Bump wird das Heck des Vordermanns leicht angehoben und die Hinterräder verlieren Traktion. Dadurch verliert der Vordermann auch Geschwindigkeit. Ist der Bump zu hart, wird eine Kettenreaktion ausgelöst und der Vordermann einfach weggedreht.

In Kurven ist dieser Effekt noch stärker zu spüren. Es wird nun nicht nur die Traktion des Vordermanns beeinträchtigt, sondern auch der Grip auf der Hinterachse. Dadurch dreht sich der Vordermann fast unweigerlich mit dem Heck Richtung Mauer. Erfahrene Fahrer haben dies kompensiert, indem sie wirklich nur sehr sanft den Vordermann berührt haben. Gegen Ende der Ära dieser Technik kamen jedoch etliche Rookies, die so hart ins Heck des Vordermanns gefahren sind, dass die Technik auch 'Slam Drafting' genannt wurde.

Die Folgen kann sich jeder denken: Dreht sich ein Fahrzeug bei 200+ mph mitten im Feld, so können nur wenige Fahrer dahinter rechtzeitig reagieren. Dadurch sind allein in den letzten 20 Jahren etliche schwere Unfälle entstanden, die nur auf das Bumping zurück zu führen sind. 

Zwar sollte bereits ab dem Car of Tomorrow mit einheitlichen Höhen der Stoßfänger das Problem minimiert werden, jedoch konnte man die Dreher durch Traktions- und Gripverlust nie völlig ausschließen. Bereits seit 2005 gab es immer wieder einzelne Verbote für das Bumping, wodurch das 'Tandem Racing' sozusagen in Mode kam. Dabei waren zwei Fahrzeuge mit einem minimalen Abstand hintereinander schneller, als mehrere Fahrzeuge es gemeinsam geschafft haben. Auch dies wurde 2012 durch ein neues Aero-Paket unterbunden. Seit 2014 herrscht mittlerweile ein generelles Bump Drafting Verbot auf Superspeedways.

Lost Tracks - Daytona Beach Road Course

Wie bereits am Sonntag angesprochen, so liegt der Ursprung des Daytona Int. Speedway im alten Daytona Beach Road Course. Darüber hinaus war es auch der Grundstein der NASCAR.

Bereits seit 1902 ist man direkt am Strand die Rennen gefahren. Man startete dabei direkt auf dem Highway neben dem Strand, an der Stelle, wo heute das 'Racings North Turn' Restaurant steht. Für zwei Meilen ging es ab dort parallel zum Strand, wo eine 90 Grad Kurve auf den Sand führte. Ab dort ging es wieder zwei Meilen gerade aus zurück zum Startpunkt. Die Strecke bekamt damit eine Länge von 4.2 Meilen.

In den Anfangstagen wurde jedoch nur auf dem Sand am Strand gefahren, da hier die perfekten Bedingungen für hohe Geschwindigkeiten herrschten. Der Untergrund war völlig eben und damit besser geeignet, als jede Straße, die es Anfang des 20. Jahrhunderts gab. Erst 1936 wurde von Sig Haugdahl die Rennstrecke 'konzipiert'. Die zwei Kurven waren jedoch noch nicht für das Rennen geeignet und eher unbefahrbar. Das Rennergebnis wurde am Ende mehrfach angefochten und nie wirklich offiziell. Bill France, Sr., der später für den Daytona Int. Speedway verantwortlich war, wurde übrigens inoffiziell fünfter.

Zwei Jahre später kümmerte sich bereits France, Sr. um die Austragung des Rennens und nun waren auch die Kurven für eine Rennstrecke geeignet. Im ersten Rennen wurde er zweiter, das Labor Day Rennen, das heute in Charlotte ausgetragen wird, konnte er dagegen gewinnen.

Da zu dieser Zeit die Promoter auch gerne noch sich mit den Zuschauereinnahmen aus dem Staub machten und die Preisgelder nicht auszahlten, wollte France, Sr. nach den ersten Jahren bereits die NASCAR gründen, durch den zweiten Weltkrieg kam es jedoch erst 1947 im Streamline Hotel in Daytona Beach dazu. Seit dem 21. Februar 1948 gab es damit offiziell die NASCAR.

Wenig später kam mit dem Rennen in Darlington ein wichtigeres Rennen im Kalender, so dass France, Sr. eine permanente Rennstrecke in Daytona bauen wollte. Diese sollte mit dem 500 zum einen wieder das wichtigste Rennen zum 'Geburtsort' der NASCAR holen und gleichzeitig Werbung für die aufstrebende Rennserie machen.

Während man ab 1959 im heutigen Oval fuhr, wurde der Strand bis 1961 weiter als Drag Strip genutzt. Hier wurden in etlichen Serien weiter Rekorde für die stehende und fliegende Meile aufgestellt. Der 1960 Chrysler 300F Special hatte am Ende die sechs schnellsten Zeiten in den Sand 'brennen' können.

Wheel2Wheel - Marc Melcher (29 Jahre)

Mit Marc haben wir nun das nächste 'Alien' der VO vor unser virtuelles Mikrofon geholt. Marc hat bisher bereits acht Meisterschaften in der Liga gewinnen können, vier davon mit den Trucks. In der Class A reichte es hingegen nur zwei Mal zum Titel, zuletzt 2015. Er gehört dennoch weiter zu den Favoriten in jeder Serie.

insideVO: Hallo Marc, du hast in der letzten Saison über lange Strecken die Class A dominiert und am Ende doch nicht den Titel geholt. Was war los?

Marc Melcher: Ich habe eigentlich nur die erste Saisonhälfte "dominiert" und dadurch eine so großen Vorsprung gehabt, dass ich nur noch hätte mitrollen müssen, um den Titel zu holen, aber dafür konnte und werde ich mich nicht motivieren können. Somit entschied ich mich zwei Rennen auszusetzen, um wieder Gleichstand mit Kevin zu haben. Das mag für den einen dumm und ohne Sinn sein, aber ich brauche diese Competition, um mich motivieren können. Das ich am Ende der Saison den Titel nicht gewonnen habe, lag einfach daran, dass Kevin seine Leistung steigern konnte und ich zu viele Fehler gemacht habe . 

iVO: Deine bisherigen Class A Meisterschaften waren beide jeweils in der zweiten Jahreshälfte. Gibt es dafür einen besonderen Grund oder hat da einfach alles gestimmt?

MM: Eigentlich nicht wirklich. Ich verbringe ich der kalten Jahreszeit mehr Zeit am PC als im Sommer. Vielleicht kam das deshalb so zustande. 

iVO: Seit nun drei Jahren hat es bei dir nicht mehr zum Titel gereicht, obwohl du seit dem 15 weitere Rennen gewinnen konntest. War einfach zu viel Pech dabei oder eher ein Motivationsloch?

MM: Die Konkurrenz schläft nicht und ich werde nicht jünger. ^^ In den letzten Jahre brauchte ich einfach mal eine Pause von Iracing und habe mich nur noch selten mit Racing beschäftigt und wenn ich dann mal fuhr, war mir das Ergebnis egal. Ich habe in der VO alles Gewonnen was man kann, da fällt es einen schwer sich weiter zu motivieren . 

iVO: Besonders Kevin wurde mittlerweile zu einem deiner schärfsten Konkurrenten. Wie siehst du den Kampf zwischen euch?

MM: Es macht viel Spaß gegen Kevin zu fahren, da er ein sehr respektvoller Fahrer ist, der dich nicht von der Strecke schiebt, weil er meint schneller zu sein. Aktuell würde ich sagen Kevin ist mir einen Schritt voraus, auch weil er die letzten Jahre deutlich aktiver war als ich. Aber ich werde in der kommenden Saison alles dafür geben, um das Blatt zu wenden. 

iVO: 2019 trittst du nun wieder in allen drei Serien an und hast überall starke Konkurrenz. Gerade Ian Cornish zählt in der Class B und C zu den Favoriten. Wie schätzt du das Kräfteverhältnis zwischen euch ein?

MM: Ehrlich gesagt bin ich in keiner, der in kleinen Serien eine große Gefahr für irgendwen ist. Die Physik der Wagen, besonders die des Trucks, hat sich in den letzten Jahren stark verändert und das liegt mir überhaupt nicht. Es ist einfach viel zu tight für meinen Fahrstil. Ich werde glaube ich nicht in allen Rennen dabei sein, aber das ein oder andere Highlight werde ich mir geben .

iVO: Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg!

MM: Danke für das Interview! Ich wünsche allen eine unterhaltsame & erfolgreiche Saison!