Lost Tracks - Heidelberg Raceway

Wir schauen uns heute wieder eine Strecke an, deren Namen hier wohl die wenigsten kennen: Den Heidelberg Raceway. Die Strecke befindet sich in der Nähe von Pittsburgh, Pennsylvania und war der Austragungsort von etlichen Rennen seit 1948.

Eigentlich sollte der Kurs für Pferderennen erbaut werden, diese waren jedoch bei Fertigstellung im Staat Pensylvania verboten. Zusammen mit dem Investor Art Rooney (Pittsburgh Steelers Gründer) hat man sich daher entschieden, eine Rennstrecke für den Motorsport daraus zu machen. Am Ende entstand dabei ein .5 Meilen Dirt Oval mit einem kleinen .25 Meilen Dirt Oval in der Mitte, später kam auch ein Figure 8 Kurs hinzu.

Das erste Rennen sollte dabei fast buchstäblich ins Wasser fallen. Die Veranstalter ließen jedoch die Fahrer so lange auf dem Kurs fahren, bis das Regenwasser komplett verdrängt war. Was ziemlich abstrus klingt, war es auch. Der Kurs war dadurch so trocken, dass man im Rennen vor lauter Staub kaum noch etwas sehen konnte. Ab 1949 war dennoch auch die NASCAR mit dem Cup vor Ort und die Fahrer zeigten einige sehr gute Rennen. Auch konnte man sich seitens der Strecke über nichts beschweren.

1960 sollte jedoch der Umbruch kommen. Die NASCAR strich etliche Kurse aus ihrem Kalender, insbesondere die sehr kurzen. Da man hauptsächlich auf dem .25 Meilen Oval fuhr, war der Heidelberg Raceway sogar die erste Strecke, die von der NASCAR 'verbannt' wurde. Das Ende der Strecke war damit besiegelt. Man versuchte zwar mit einer Asphaltierung ende der 60er Jahre noch einmal größere Serien nach Pennsylvania zu bekommen, dies scheiterte jedoch. Anfang der 70er Jahre konnte man schließlich die Pacht für das Grundstück nicht mehr aufbringen, so dass der Kurs 1973 geschlossen werden musste.

Das Ende war dabei mehr als nur überflüssig. Bereits in den 60ern hatte die Strecke eine elektronische Anzeigetafel der Platzierungen, hochwertige Tribünen und eine Medienbox mit Kinositzen und einer Klimaanlage. Diesen Standard hatte damals kein Oval und selbst heute können die Strecken abseits der NASCAR nur selten so etwas vorweisen. 

Heute steht auf dem ehemaligen Gelände, man könnte es fast schon ahnen, ein Wal-Mart und ein Lowe´s. Eines ist jedoch geblieben: Das Einkaufscenter, in dem unter anderem die beiden genannten Geschäfte sind, hat den Namen 'Raceway Plaza' bekommen.

Fun Facts:

1949 holte Sara Christian den fünften Platz und war bis 2011 die Frau mit dem besten Ergebnis in der NASCAR. Danica Patrick überbot dies mit einem vierten Platz in Las Vegas in der Nationwide Series (heute Xfinity Series). Sara Christian bleibt dennoch die Frau mit dem besten Ergebnis in der höchsten Klasse.

1960 sollten Lee und Richard Petty erster und zweiter werden. Bis 1988 und Bobby und Davey Allison war es das einzige Vater-Sohn P1/P2 Finish.

Media Day - Team News

Auch in den letzten Wochen ging es bei den Teams heiß her. Wir haben daher für euch alle Änderungen zusammengestellt.

Angel Fernandez Cobo ist bei Drivex eSport hinzugekommen, Samu Ferro fährt nun offiziell bei NEKI Racing. Ebenso ist Tobias Brockmann noch im Januar Peakline Motorsports beigetreten, genauso wie Benjamin Drahn. Michael Huhs ist dagegen bei MHvM "Fighting Pumpkins" zu finden. Erik Schramm folgte ihm im Februar.

Ebenfalls im Februar ist David Rodriguez Cabanillas zu GTros SST gestoßen, während Blai Mena Nadal nun bei KIYF DC zusammen mit Ricardo Inacio fährt. Jens Paul und Pascal Benz sind dagegen in der Liga die neuen Fahrer bei Newman Simracing. Mit Sven und Maik Albrecht haben wir zudem den zweiten Neuzugang von Geschwistern zu verbuchen, beide treten für das RRSC eSports Team an.

Joachim Krier ist ebenfalls mit einem Team in die Liga gekommen und fährt für Threewide df1 Racing. Die letzte und wohl bedeutendste Änderung betrifft jedoch Marc Melcher. Seit dem 13.02. ist auch er nicht mehr für SDC Motorsports aktiv, sondern Alexander Abraham zu Wild Boyz Motorsports gefolgt. Die Wild Boyz feiern damit eine kleine Re-Union der alten 'Belegschaft'. Wir werden gerade hier sicherlich noch einmal nachhaken, bis jetzt warten wir jedoch weiter auf eine Reaktion von Alexander. Unabhängig davon ist das Team um Björn Reddehase in dieser Saison nicht nur vom Underdog zum Top5 Kandidat aufgestiegen, sondern mit Marc sogar zu einem Titelkandidaten.

Track Spotting - New Hampshire Motor Speedway

Bereits vor dem heutigen Oval hat auf dem Gelände des New Hampshire Motor Speedway in Loudon der Bryar Motorsports Park existiert. Der ehemalige Road Course wurde jedoch umgebaut, so dass 1990 das Oval über 1 Meile eröffnet werden konnte.

Dieser Umbau war nicht das einzige unübliche, so gab es auch keinen beratenden Ingenieur, sondern hauptsächlich war für die Planung ein Vermesser zuständig. Dessen Aufgabe bestand normaler Weise im setzen von Pfählen. Die Strecke wurde dennoch kein Fehlschlag und bietet neben dem Oval auch einen Road Course, der zum Teil auf dem Oval verläuft und auf der Backstraight nach außen die Strecke 'verlässt'.

New Hampshire wurde zwar bereits 1990 in der NASCAR gefahren, der Cup hatte aber erst 1993 sein erstes Rennen hier. Das Debüt der Strecke war zugleich Davey Allisons letztes Rennen, einen Tag später hatte er einen fatalen Unfall mit einem Helikopter. 1996 gab es ebenso einen emotionalen Moment, als Ernie Irvan zwei Jahre nach seinem fast tödlichen Unfall sein erstes Rennen gewinnen konnte.

Im gleichen Jahr bekam die Strecke ein weiteres Rennen im Cup, das zuvor in North Wilkesboro ausgetragen wurde. Während New Hampshire damit immer mehr sich im Cup profilieren konnte, war zugleich das Ende von North Wilkesboro besiegelt. Das Drama um die 'Magic Mile' sollte damit aber noch nicht enden. 1998 hatte Kenny Irwin Jr. einen tödlichen Unfall, 2000 war es Adam Petty, der sein Leben verlieren sollte.

2003 kam es fast zu einem ähnlich tragischen Fall, als Dale Jarrett auf der Frontstraight stand und damit eine Caution auslöste. Bis zu diesem Rennen war noch das 'Race back to the line' erlaubt und es fehlte nicht viel, sonst wäre ihm das Feld mit voller Geschwindigkeit in sein stehendes Fahrzeug gefahren. Ein Rennen später wurde der 'Lucky Dog' eingeführt und das 'Race back to the line' abgeschafft.

2005, 2006 und 2009 traf dagegen jeweils ein starker Sturm die Strecke und flutete sogar viele Bereiche. Dies passierte sogar teilweise während Rennen auf dem Gelände ausgetragen wurden. Obwohl der Kurs damit noch nicht einmal 30 Jahre besteht, so hat er schon mehr erlebt, als manch andere Rennstrecken. Wir werden daher weitere Geschichten, wie das Maskottchen 'Milo der Elch', zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal aufgreifen.

Wheel2Wheel - Ian Cornish (England, 37 Jahre)

Ian war in der vergangenen Saison bereits ein Überflieger und konnte vom ersten Rennen an zeigen, dass er zu den Titelfavoriten gehört. Auch 2019 ist er wieder in der Class B und Class C am Start. Wir haben ihn daher kurz vor das virtuelle Mikrofon geholt.

insideVO: Am Ende hast du in der Class B und C jeweils nur knapp die Meisterschaft verpasst. Was waren für dich die Gründe?

Ian Cornish: Zu viele individuelle Fehler. Zweimal habe ich die Schaltpunkte beim Neustart verpasst und am Ende ein Wreck verursacht (tut mir leid!). Die Strafpunkte tun wirklich weh. Ich habe auch ein paar Mal Fehler in der Boxenstraße gemacht. Die Konkurrenz ist stark in der VO und man kann es sich nicht leisten, dumme Fehler zu machen, wenn man die Meisterschaft gewinnen wollen.

iVO: Auch 2019 fährst du wieder in diesen beiden Serien. Steht nun der Titel an oder lässt du alles eher gelassen auf dich zukommen?

IC: Ich möchte auf jeden Fall beide Meisterschaften gewinnen. Ich habe ein Auge auf die schönen Trophäen, die ausgeteilt werden. :-) Ich glaube, ich kann es schaffen, wenn ich die Fehler der letzten Saison vermeiden kann.

iVO: Du wirst in beiden Serien besonders mit Marc Melcher einen sehr harten Konkurrenten haben. Wie schätzt du das Kräfteverhältnis zwischen euch ein?

IC: Ich bin schon zuvor in offiziellen Rennen gegen Marc gefahren (NiS). Er ist ein toller Fahrer und fährt hart, aber fair. Wenn er die ganze Saison läuft, bin ich mir sicher, dass es sehr knapp wird. Marc ist jedoch nicht die einzige Bedrohung. Maik hat große Beständigkeit gezeigt und Robert hat eine unnatürliche Fähigkeit, seine Reifen wirklich gut zu retten - die Anzahl, wie oft er mich verfolgt hat, ist besorgniserregend. Gabriel und Alexander werden sicherlich auch bei der Meisterschaft mitreden können.

iVO: Warum fährst du eigentlich nur Class B und C, aber nicht in der Class A? Liegt es am Auto, am Wochentag oder gibt es einen anderen Grund?

IC: Ich kann das Class A Fahrzeug nicht fahren, da ich mich an einem Sonntagabend in einer Truck-Liga namens MTR engagiere. Es ist eine Serie der UK & I Region (obwohl jeder willkommen ist, ähnlich wie VO). Ich fahre in der Liga, seit ich zu iRacing gekommen bin. Um ehrlich zu sein, ist es das, was mich zum Ovalrennen gebracht hat. So sehr ich auch an einem Sonntagabend mit euch zusammen sein möchte, fühle ich mich der MTR treu.

iVO: Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg!

IC: Thanks Thomas, see you on track!