insideDaily 49/19Pitstop - Fahrfehler
Um eine perfekte Runde zu absolvieren, benötigt es in der Theorie nur zwei Dinge: Den vollen Grip der Reifen nutzen und dabei so viel Geschwindigkeit, wie möglich, zu haben. Und dennoch ist genau diese Kombination alles andere als einfach und so werden gerne Fehler gemacht.
Es wird dabei nur zu gerne in eine langsame Kurve zu schnell und in eine schnelle Kurve zu langsam gefahren. Besonders das zu späte Bremsen und die zu geringe Geschwindigkeit aus dem Turn heraus sind hier die großen Probleme. Zudem wird der Bremsvorgang nicht vom Einlenken getrennt.
Wenn man an diesen Fehlern bewusst arbeitet und die 'Basics' verinnerlicht, wird man zudem in der Regel im ersten Moment langsamer und gibt eine Umstellung des Fahrstils auf. Wenn man jedoch weiter trainieren würde, dann würde sich aber schon bald eine deutliche Verbesserung zum ursprünglichen Fahrstil einstellen. Man muss sich also über eigenen Fehler im Fahrstil bewusst werden und daran auch ernsthaft arbeiten, um einen Erfolg verbuchen zu können.
Im ersten Schritt muss man die Turns verstehen. Der schnellste Weg durch eine Kurve ist auf dem weitesten Radius, der möglich ist. Dadurch nimmt man der Kurve ihre 'enge' und kann mit mehr Geschwindigkeit hindurch. Diese Geschwindigkeit braucht man zwar auch in der Kurve, aber umso mehr auf der folgenden Geraden. Dabei gibt es aber keine Faustformel, die für alle Kurven klappt. Mal wird eine Kurve gegen Ende enger, mal weiter. Mal ist das Banking innen weniger, mal genauso stark, wie außen. Mal ist der Grip innen zu finden, mal außen. Und dazu kommt, dass eine längere Gerade hinter einer Kurve auch mehr Ausgangsgeschwindigkeit aus dem Turn braucht. Hier gilt es je nach Kurve den richtigen Kompromiss zu finden. Um diese Linie zu finden, sollte man in den Public Sessions trainieren. Hier kann man eigene Erfahrungen sammeln und zugleich bei den anderen Fahrern schauen, wie diese die Turns fahren.
Des Weiteren ist das Limit des Grips entscheidend. Sobald das Fahrzeug nicht mehr genau auf der Linie fährt, die man selber ansteuert, hat man das Limit überschritten. Es gilt also so nah, wie möglich, an genau diesen Punkt zu kommen. Ansonsten wird der Wagen tight (die Vorderachse hat zu wenig Grip) oder gar loose (die Hinterachse hat zu wenig Grip). Und das bringt uns zu einem Spruch, der unabhängig vom Oval oder Road Course seine Gültigkeit findet: 'Slow in, fast out'.
Um entsprechend zu verlangsamen, um nicht zu schnell in eine Kurve zu fahren, sollte man natürlich spät, aber nicht zu spät bremsen. Dabei kommt es auch immer wieder vor, dass man sehr hart Verzögern muss. Da ein Reifen nur begrenzt Grip hat, würde Einlenken beim Bremsen etwas von diesem Grip 'klauen'. Dies kann man vermeiden, indem man erst bremst und dann lenkt. Somit erhöht sich der Grip für den Bremsvorgang und man kann später bremsen. Dieser Vorgang geht zwar auch zusammen, dazu braucht es aber einen Fahrstil, den wir an anderer Stelle unter die Lupe nehmen werden. Es ist vorher wichtig das Limit des Grips kennen zu lernen und so hart zu bremsen, wie nötig, aber ohne ein Rad zum Stillstand zu bringen. Mit dem Einlenkpunkt sollte die Bremse wieder langsam gelöst werden und der stärkste Lenkradeinschlag sollte am idealen Scheitelpunkt stattfinden.
Danach wird die Lenkung wieder etwas geöffnet und langsam, aber stetig mehr Geschwindigkeit aufgebaut. Und hier kommen wir zum zweiten schlauen Spruch, der aber ebenso allgemeingültig ist: 'Es wird nicht gelupft, wenn es die Strecke nicht erfordert'. Wenn man sich einmal entschieden hat, aufs Gas zu gehen, sollte man dies immer weiter und natürlich nicht zu stark mit einmal machen. Gibt man zu viel Gas, wird der Wagen tight und man muss Lupfen, um nicht in der Mauer zu landen. Das kostet Geschwindigkeit, Zeit und Schwung in dem Moment und auf der kompletten folgenden Geraden. Die Gerade ist dabei im Oval genauso wichtig, wie die Kurve. Man braucht so viel Geschwindigkeit, wie es nur möglich ist. Daher sollte man lieber etwas vorsichtiger beschleunigen, um somit im Nachhinein mehr Geschwindigkeit aufbauen zu können.
Aber auch hier: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Es hilft diese Grundsätze zu verinnerlichen, zu trainieren, die eigene Fahrweise zu analysieren und danach noch einmal von vorne zu beginnen. Ohne stetiges Training und Verständnis der eigenen Linie kann man sich nicht verbessern. Es ist daher empfehlenswert sich das Replay der eigenen Runden anzuschauen und mit den Grundsätzen hier so lange zu vergleichen, bis es passt. Dann wird die Rundenzeit schneller und der Reifenverschleiß geringer.