insideDaily 99/19Throwback Thursday - SNOS 2009 at Talladega Superspeedway
Schon im Vorfeld waren die Favoriten, bzw. auf Restrictor-Plate-Tracks so genannte "Superdeppen" klar. Hotlap Racing und besonders Yves Queisert sollten jedoch auch ihrer Rolle gerecht werden und für das Team nun auch das dritte SNOS Talladega Rennen in Folge gewinnen. Da soll mal jemand sagen, dass auf einem solchen Kurs jeder gewinnen kann.
Die Pole holte sich, wenig verwunderlich für die meisten Beteiligten, Marco Rajan. Neben ihm startete Hans-Herbert Zeiler, gefolgt von Adrian Heinrich und Yves Queisert. Marco und Adrian konnten auch direkt auf der Innenbahn nach ganz vorne, während sich Yves von seinem Startplatz auf der Outsideline hinter die beiden schnallte und dort P3 übernahm.
Florian Schmelz verzockte sich hingegen auf ganzer Linie und unterschätze vollkommen die Disziplin im Feld. Er versuchte noch vor der ersten Runde durch die Box zu fahren und so hinter einem eventuellen Bigone zu sein. Das Problem war nur: Der Bigone und jegliche Rennunterbrechung ließen auf sich warten. Erst nach fast 40 Runden sollte die erhoffte erste Caution folgen. Was für das gesamte Grid eine sehr starke Leistung war, kostete Florian ganze zwei Runden und somit fast jede Chance auf ein gutes Finish.
Doch bleiben wir erst einmal noch in der Startphase. Yves Queisert setzte sich in der dritten Runde nun wieder auf die Außenbahn, wo drei RSMler und zwei weitere Fahrer eine starke Offensive starteten. Während Yves sich so seine erste Führungsrunde im Rennen holen konnte, setzte sich Marcos Teamkollege Ronny Kuritz wieder nach innen und zog nun diese Linie, bis sich in der siebten Runde erstmals eine reine Single File Formation an der Spitze bildete.
Erst mit der elften Runde und Adrian Heinrich, Gabriel Stöhr, Daniel Fuchs, Stefan Schrader und Christoph Kiel wieder eine starke Outsideline zu sehen, doch leider fehlte es hier vorerst an Nachdruck um bis an die Spitze gehen zu können. Florian Schmelz wurde nun jedoch das erste Mal überrundet und gab so Adrian Heinrich den nötigen Windschatten, um doch noch auf P1 zu gehen. Adrian war danach jedoch wenig dankbar für die Hilfe von RSM und ging direkt auf die innere Linie vor Ronny Kuritz.
Ronny Kuritz und Marco Rajan machten es ihm aber nach, setzten sich außen vor die RSM-Truppe und gingen gemeinsam vor Adrian wieder auf die Insideline. Erneut versuchte sich Adrian so von RSM zu pushen, doch in Runde 30 gingen diese nach und nach selber auf die innere Linie und Adrian musste seinen Angriff abbrechen.
In der 36. Runde folgte für sieben Fahrer die erste Rennentscheidung. Stefan Schrader und Hans-Herbert Zeiler verloren fast gleichzeitig ihren Wagen beim Versuch in die Pitlane zu fahren und lösten so die erste Caution aus.
Wer unbeschadet durch den Unfall kam, musste die Gelbphase aber dennoch für einen Pitstop nutzen, da sie fast keinen Tropfen Sprit mehr in ihren Leitungen hatten. Yves Queisert übernahm dadurch die Führung vor Thomas Kögler, Daniel Fuchs und dem Tabellenführer Conrad W..
Während Thomas schnell wieder Plätze verlor, konnten sich sogar Yves, Daniel und Conrad leicht vom Rest absetzen. Der Draftzug dahinter war jedoch um ein Vielfaches größer und schaffte es so problemlos wieder aufzuholen.
Daniel Fuchs versuchte nun wieder die Außenbahn zu unterstützen, fiel dabei aber ebenfalls nach hinten, so dass Conrad nun als zweiter im Hotlap Racing-Sandwich zwischen Yves und Alexander Becker war. Das Sandwich löste sich aber in der 59. Runde wieder auf, da eine weitere Gelbphase folgte und nun alle Fahrer genügend Sprit tanken konnten, um aus eigener Kraft ins Ziel zu kommen. Conrad war dabei einer der wenigen, die Reifen wechselten und somit verlor er gleich drei Plätze.
Alexander Becker schaffte es hingegen direkt hinter seinen Teamkollegen Yves Queisert zu kommen und ihn so gegen das RSM-Duo Daniel Fuchs und Gabriel Stöhr dahinter zu verteidigen. Conrad W. folgte als fünfter, direkt vor dem dritten Hotlap Racing Fahrer Thomas Nolden.
Da es in den nun folgenden Runden bis zur Zieleinfahrt keinen Unfall mehr in der Spitzengruppe geben sollte, war damit schon eine erste Vorentscheidung getroffen. Yves hatte durch Alexander eine perfekte Abschirmung nach hinten, so dass Daniel und Gabriel auf einer Outsideline höchstens gleich schnell gewesen wären.
Dadurch wäre Conrad W. zum Zünglein an der Waage geworden. Einerseits war er im Punktekampf gegen Gabriel Stöhr und hätte ihn auf der Außenbahn nur so weit unterstützt, bis er einen eigenen Vorteil hätte ziehen können, andererseits war hinter ihm Thomas Nolden.
Wäre Conrad also innen geblieben, so wären Daniel und Gabriel "verhungert". Wäre Conrad nach außen gegangen, so hätte ihn Thomas im Sinne des Teams in keinem Fall unterstützt und somit ebenfalls einen Angriff über die Außenbahn zunichte gemacht.
RSM befand sich damit in einer für sie unglücklichen Zwickmühle und musste auf Conrad hoffen. Kurz vor der letzten Runde versuchten sie so einen recht verzweifelten, aber erwarteten Angriff über die Außenbahn, Conrad unterstützte die beiden, doch Thomas spielte weiter in die Karten von HLR und griff auf der Innenbahn die drei außen Fahrenden an.
Während Daniel und Gabriel nun recht schnell ihren Angriff wieder abbrechen konnten, musste Conrad außen bleiben und verlor dort nicht nur P5 an Thomas, sondern auch gleich noch P6 an Marco Rajan.
Yves Queisert brachte jedoch vollkommen ungefährdet den Sieg vor seinem Teamkollegen Alexander Becker ins Ziel. Daniel Fuchs holte sich seine sechste Top3 Platzierung seiner GNC-Karriere, Gabriel Stöhr kam als vierter an. Dahinter folgten die angesprochenen Fahrer Thomas Nolden, Marco Rajan und Conrad W.. Thomas Kögler, Marcel Dietrich, Diego Feldt, Alex Ballestas und Henning Kruse komplettierten die Top12 und waren zudem die einzigen, die noch der Leadgroup folgen konnten.
In der Meisterschaft änderte sich nur wenig. Conrad baute seinen Vorsprung auf glatte 100 Punkte vor Christoph Kiel aus, Gabriel Stöhr folgt mit weiteren 17 Punkten Rückstand. Yves Queisert, Florian Schmelz und Adrian Heinrich folgen unverändert auf den Plätzen vier bis sechs. Ebenso schaffte es kein Fahrer neu in die Top15 zu klettern, jedoch sind nun Johannes Leemann und Nico Sander (P14 und P15), sowie Henning Kruse, Marco Rajan und Alexander Becker (P16 bis P18) "on the bubble".
In der Teamwertung wird es nun aber wieder richtig spannend. Hot Pursuit Motorsports führt zwar weiterhin, aber Rising Star Motorsports ist bis auf 44 Punkte dran. Ebenso konnte Hotlap Racing durch das sehr gute Rennen von Talladega aufholen und folgt mit weiteren 25 Punkten Rückstand. R/P Motorsports und B&B Motorsports trennt zwar nur ein Punkt im Kampf um P4, doch beide haben schon fast 200 Punkte Rückstand auf HPM.