Lost Tracks - Las Vegas Park Speedway

Las Vegas, das Paradies der Spieler, hatte bereits vor dem heutigen Las Vegas Motor Speedway eine Rennstrecke. Und als könnte es nicht passender sein, so hat jemand schon vor dem Bau 1953 hoch gepokert.

Joseph M. Smoot behauptete in Kalifornien und Florida bereits beim Streckenbau geholfen zu haben und kam so extra aus New York nach Las Vegas. 8000 Miteigentümer gaben ihm insgesamt 2 Millionen US-Dollar. Doch eine Strecke wurde nicht errichtet. Smoot stellte sich jedoch und entschuldigte sich öffentlich, während eine halbe Million bereits fehlte. Er wurde zwei Jahre später tot in einem Hotelzimmer aufgefunden.

Was blieb war weiterhin der Plan eine Strecke zu bauen und die Aussage von Smoot, dass ein Kurs in Las Vegas niemals eine Chance hätte. Während der letzte Teil mittlerweile widerlegt wurde, so wurde 1953 eine Strecke für Pferderennen fertig gestellt. Leider funktionierten die Ticketstellen nicht richtig, so dass es viele verärgerte Besucher gab und der Betrieb bereits nach 13 Tagen eingestellt wurde.

1954 versuchte es schließlich die AAA Champ Car, 1955 die NASCAR und 1959 die USAC. Aber auch diese Rennen waren nicht frei von Problemen. In der Champ Car waren nach einem Unfall in der zweiten Runde nur noch sechs Fahrzeuge unterwegs, in der NASCAR hat man sich verschätzt und aufgrund von Dunkelheit das Rennen von 200 auf 111 Runden verkürzt. Das gleiche passierte schließlich auch im USAC Rennen, dass von 250 Runden auf 147 verringert werden musste.

Man gab sich schließlich geschlagen und zerstörte die Strecke restlos. Heute steht auf dem Gelände ein Hilton Hotel, das Convention Center und der Las Vegas Country Club. Vom 1 Meilen Dirt Oval ist überhaupt nichts geblieben.

Long Gone - Conner 'W.'

Mit 51 Siegen, 82 Top5 und 94 Top10 in gerade einmal 115 Rennen gehört er zu den erfolgreichsten Fahrern, die diese Liga je gesehen hat. Nur Volker Hackmann hat bei mehr als 100 Rennen eine bessere Siegquote, während er bei dieser Anzahl an Rennen jeweils vierter bei den Top5, Top10, Poles und LeadLap Finishes ist.

Doch für alle, die erst innerhalb der letzten zehn Jahre in die Liga gekommen sind, stellt sich wohl eher die Frage: Wer ist eigentlich 'W.'? Natürlich findet man über die Datenbank schnell heraus, dass es hier um Conner Wegener geht, aber das ist nicht wirklich sein richtiger Name. Conner möchte nicht über Google und Co. bei uns gefunden werden, so dass er seinen Spitznamen als Vornamen bekommen hat. Man tausche die letzten drei Buchstaben für das deutsche Wort für 'Wheel' und schon hat man seinen richtigen Namen. ;-)

2006 kam Conner aus der VR zur VO rüber und war daher alles andere als unerfahren. Mit 19 Siegen in 32 von 36 möglichen Rennen dominierte er auch prompt seine Rookie-Season, holte aber nicht den Titel. Das gesamte Jahr über lieferte er sich einen erbitterten Kampf gegen Marco Rajan, bis Conner schließlich im vorletzten Rennen mehrere Strafen auf einmal bekam und für das Saisonfinale gesperrt war. Marco holte sich somit den Titel um gerade einmal 11 Punkten, weniger als der Unterschied zwischen P1 und P2 in einem Rennen.

In der Truck Series konnte er im gleichen Jahr bei drei Rennen keinen Sieg und nur eine Top5 holen. Auch im Folgejahr reichte es trotz 14 Starts und drei Siegen nur zum sechsten Platz. Dafür sollte es in der SNOS 2007 nun schließlich zum Titel reichen. Er fuhr nur 29 von 36 Rennen und holte mit 15 Siegen mehr als die Hälfte aller für ihn möglichen Erfolge. Zugleich war er nur zwei Mal nicht in den Top10, da er in diesen Rennen ausschied. Zwar hatte er erneut eine Rennsperre, aber siegte diesmal um mehr als 200 Punkte. (190 Punkte gab es pro Sieg)

2008 und 2009 fuhr er jeweils nur eine halbe Truck Saison und konnte auch erst in 2009 seinen ersten Truck Sieg feiern. Dafür wiederholte er dies gleich noch fünf Mal, so dass er mit nur 50% der möglichen Rennen elfter der Meisterschaft wurde.

Während er 2008 in der SNOS aussetzte, fuhr er 2009 wieder im Cup. Sein Fokus lag nun aber schon deutlich neben dem SimRacing, so dass ihn auch die acht Siege in 21 von 36 Rennen nur auf den 14. Gesamtrang bringen sollten.

In sieben Meisterschaften reichte es somit nur zu einem Titel, obwohl er fast die Hälfte aller Rennen führen und die Hälfte aller Runden anführen konnte. Weitere Titel wurden zum einen durch den Mangel an Zeit, zum anderen durch viel Risiko und damit verbundene Unfälle unterbunden. Und auch wenn Titel für Conner nicht die wichtigste Sache waren, so hat er sich dennoch unter Wert verkauft.

Track Spotting - Indianapolis Motor Speedway

'The Brickyard' ist die zweite als Oval gebaute Strecke und war mit Fertigstellung 1909 der erste 'Speedway' der Welt. Es gibt daher sehr viele Geschichten, die diese Strecke zu erzählen hat, während sie zugleich mit 257.325 festen Zuschauerplätzen, die bis auf 400.000 erweitert werden können, die größte Sportveranstaltungsstätte ist.

Eine ist zum Beispiel, dass das erste Rennen auf der Strecke knapp drei Monate vor Fertigstellung ausgetragen wurde. Statt Autos sind einfach Helium Ballons um die Wette geflogen.

Beim ersten Autorennen wurden zwar auch Rekorde am laufenden Band gebrochen, aber dafür gab es auch mehrere Tote innerhalb von drei Tagen. Zur Folge wurde das Finalrennen abgebrochen, die Fahrer bekamen Zertifikate, statt Trophäen und weitere Rennen wurden vorerst boykottiert. Ein Grund für die schrecklichen Unfälle war unter anderem die fehlende Outsidewall.

Bis Ende 1909 wurde der Asphalt, der damals noch eine neue Erfindung war, gegen 3,2 Millionen Ziegelsteine ausgetauscht. Von allen, per Hand verlegten, Steinen existiert heute noch der eine Yard (91 cm) auf Start und Ziel. Neben dieser recht bekannten Geschichte haben aber z.B. auch Wilbur und Orville Wright genau hier einen neuen Höhenrekord für Flugzeuge aufgestellt (1505 Meter).

Bekannt sollte auch sein, dass in den 50er Jahren 10 mal das 500 Meilen Rennen ein Teil der Formel 1 WM war. Jedoch war Alberto Ascari der einzige Formel 1 Fahrer, der am 500 teil nahm. Alle anderen Fahrer waren nur in den USA unterwegs. Juan Manuel Fangio testete ebenso in Indianapolis, erkannte aber die Gefährlichkeit des amerikanischen Motorsports zu dieser Zeit. Immerhin hat das halbe Starterfeld von 1953 sein Leben im Motorsport in diesem Jahrzehnt gelassen.

Ebenso kann man die 'Triple Crown of Motorsport' natürlich nie bei Indy unerwähnt lassen. Graham Hill ist bis heute der einzige Fahrer, der das Indy 500, den Monaco Grand Prix und die 24 Stunden von Le Mans gewinnen konnte. Es bleibt abzuwarten, ob Fernando Alonso der zweite im Bunde werden wird.

Daneben bietet die Anlage aber auch noch einen Golfkurs und etliche weitere Rekorde. Der Lucas Oil Raceway in Downtown Indianapolis hat übrigens rein gar nix mit dem IMS zu tun. Der LOR bedient sich nur an den heranströmenden Fans bei allen großen Rennen auf dem IMS und veranstaltet so immer am Vorabend ein Rennen. Selbst die Formel 1 Fans hat man so Anfang der 2000er zu sich gelockt.

Throwback Thursday - MNOS 2008 @ Indianapolis Motor Speedway

Für die MNOS standen vor etwas mehr als elf Jahren 200 Meilen auf dem Indianapolis Motor Speedway an. Die Pole sicherte sich Andreas Neckel vor René Müller, Martin Kolibal und Stephan Peters. Bereits in der sechsten Runde war Martin auf dem zweiten Platz, während René immer mehr Boden verlor und am Ende der elften Runde auf den vierten Rang hinter Stephan rutschte.

Mit der 14. Runde war nun Oliver Hoelzel auf dem vierten Rang, bevor nach weiteren 16 Runden die ersten Pitstops unter grün anstanden. Martin konnte dabei die Führung vor Andreas übernehmen, während Ronny Kuritz dritter vor Oliver war. Nun folgte jedoch die erste Gelbphase des Rennens und würfelte das Feld dementsprechend etwas durcheinander.

Martin führte zwar weiterhin, doch Oliver war nun zweiter vor Andreas und Dominik Siemens. Mit der 53. Runde schaffte es Stephan auf den vierten Platz, kurz danach tauschen Oliver und Andreas die Positionen.

Ab der 60. Runde kam jedoch Ronny wieder nach vorne, da er zuvor sehr spät in der Caution an der Box war. Erst schnappte er sich Stephan, in der 62. Runde Oliver und in der 67. Runde auch Andreas. Mit der 69. Runde war Ronny dann endlich auf der ersten Position, doch Martin blieb weiter an ihm dran.

In der letzten Runde schaffte es Martin sich Ausgangs der letzten Kurve außen neben Ronny zu setzen, doch den Sprint ins Ziel und somit auch das Rennen, konnte Ronny Kuritz um 0,03 Sekunden vor Martin Kolibal gewinnen. Andreas Neckel kam als dritter ins Ziel, gefolgt von Stephan Peters.

Michael Hamann führte die Meisterschaft weiterhin an, auch wenn er nun nur noch 170 Punkte vor Stephan liegt. Weitere 85 Punkte dahinter folgt Christoph Kiel, während Ronny Kuritz und René Müller die Top5 komplettieren. (Anmerkung: Die Punkteverteilung war damals anders, 170 Punkte entsprechen heute etwas mehr als 30 Punkte)