Throwback Thursday - Pro Series 2000 at Charlotte

Bereits vor 18 Jahren fand das Saisonfinale nicht am realen Austragungsort statt. Während im Winston Cup noch in Atlanta gefahren wurde, fuhr die Pro Series nach Homestead in Charlotte.

Bei maximal 185 zu holenden Punkten lag Alberto Thüs 54 Punkte vor Mark Aprile. Mark holte sich dabei die Pole, Alberto startete direkt neben ihm. Doch mit nur elf Startern hätte Alberto ohne eine Leadlap (und damit ohne Bonuspunkte) letzter werden müssen.

Während Wolfgang Kronthaler sich 27 Leadlaps holen konnte, war auch Stefan Lippert kurzzeitig auf P1. Mark dominierte jedoch das Rennen und sammelte, trotz fünf Cautions, 172 von 200 möglichen Leadlaps. Mark war dabei der Konkurrenz so stark überlegen, dass er am Ende mit über einer Runde Vorsprung das Rennen gewinnen konnte.

Doch was passierte mit Alberto? Dieser musste bereits nach 19 Runden sein Fahrzeug abstellen und hat damit fast die Meisterschaft auf den letzten Metern verloren. Hendrik Gerhardt gab aber schon vor der ersten Runde auf, so dass Alberto nur 51 Punkte auf Mark verlor.

Alberto holte sich somit um nur drei Punkte den ersten VO Titel mit sechs Siegen und 18 Top10 Ergebnissen. Mark war mit drei Siegen weniger erfolgreich, aber öfter in den Top5 und Top10. Nach 20 Rennen und maximal 3700 Punkten fehlte ihm dann dennoch nur so wenig zu den 3579 Punkten von Alberto, dass ein einziger besserer Platz oder eine Führungsrunde (in einem Rennen, in dem er keine hatte) gereicht hätte. Viel enger geht es damit kaum noch.

Rolf Just ist übrigens der einzige Fahrer aus der Saison, der auch aktuell angemeldet ist. Alberto hörte jedoch nur drei Monate und 16 Rennen später mit der VO auf, so dass es sein einziger Titel blieb.

VO Chronciles - Wreck Series und friedlich? Niemals!

Am 22. Februar 2006 startete die dritte Saison der Wreck Series mit einem Thread, der wohl besser nicht zur Serie hätte passen können. Als erstes wurde direkt klar gestellt, dass es in dieser Serie keinen ROTY-Award gibt, da Rookies generell unsanft aussortiert werden. Fast noch im gleichen Atemzug sollte ein Unfall aus der SNOS aus Daytona 'wie echte Männer' geregelt werden.

Doch zur Beruhigung folgten erst einmal sachlich die Renndaten, in denen auch gleich von offizieller Seite gegen den amtierenden Champion Florian Schmelz gehetzt wurde. Die Fahrer reagierten gewohnt entspannt und nahmen wetten an, ob Florian die S/F-Linie sehen wird ... vor der ersten Runde.

Nach nur 50 Posts ging es aber schließlich schon sehr zügig (*hust*) zum Renngeschehen über. Während der größte Spaß daran hatte anderen das Rennen zu beenden, gab es wohl einen großen Verlierer des Abends. Na wer das wohl war? Richtig! Florian durfte in allen drei Rennen den Wagen vorzeitig abstellen.

Gleichzeitig ging aus mehreren Richtungen das Geheule los, dass man in der Wreck Series gewreckt wird. Ok, wie man auf diese Anschuldigungen bei diesem Namen der Serie kommt, ist schleierhaft. Dass es am Ende doch recht gesittet zuging, zeigt aber diese feine Zusammenfassung von Florian selbst:

1. Rennen

Florian S.: Nach einer unfairen Attacke eines anderen

Conrad W.: Auf Server-Replay nicht eindeutig zu erkennen

2. Rennen:

Florian S.: Nach einer harten aber noch halbwegs vertretbaren Aktion von jemanden

Patrick R.: Selbst aufgegeben, hatte platte Reifen, weiß nicht, warum er kein Tow Truck wollte

3. Rennen:

Matthias R.: Nach einem Dive Bomb-Versuch selbst im Lap1-Turn1-Trubel untergegangen

Conrad R.: Dreht sich und zerschießt sich beim Runterschalten selbst den Motor

Florian S.: Im Kuddelmuddel hops gegangen

Und damit war die Diskussion über 122 Posts auch schon so ziemlich am Ende angelangt. Jeder konnte lachen, nur der amtierende Champion hat den Saisonauftakt ziemlich beschadet überlebt.

Lost Tracks - Riverside International Raceway

Riverside ist ein Road Course, der 2007 einmalig im Rahmen der VO Historic Series gefahren und von Vitali Blokow gewonnen wurde. Die kalifornische Rennstrecke wurde dabei bereits 1957 eröffnet und noch im selben Jahr gab ein bis dato unbekannter Dan Gurney hier sein Debüt.

Doch während Gurney eine glorreiche Karriere startete, wurde Riverside immer mehr als Schrecken bekannt. In den folgenden zehn Jahren forderte der Kurs mehrere Menschenleben, da der über 3 Meilen lange Kurs eine Berg- und Talfahrt mit uneinsichtigen Kurven und schlechter Streckensicherung war.

Die Rennstrecke sollte dabei ursprünglich sogar über 5 Meilen lang werden, doch dafür reichte das Budget nie. Immerhin mussten permanent die Kurven und Auslaufzonen überarbeitet werden. Die Fahrer schreckte dies aber nur bedingt ab und so holte Richard Childress 1983 mit Ricky Rudd in der #3 seinen ersten Sieg als Owner.

Während 1960 sogar die Formel 1 in Riverside fuhr, war es ab 1974 in einer gekürzten Version (2.54 Meilen) der Saisonauftakt der NASCAR. Zwischen 1981 und 1987 war Riverside das Finale der NASCAR Cup Series, da Daytona nun den Saisonstart bekommen hatte. 1988 fand schließlich das letzte Rennen der NASCAR auf dem Kurs statt, während Atlanta das Finale austragen durfte. Die NASCAR kündigte den Vertrag mit der Strecke, da es erneut zu einem fast tödlichen Unfall gekommen war und damit auch nach über 30 Jahren die Sicherheit der Fahrer und Zuschauer nicht gewährleistet war. Der Nachfolge des Rennens wurde Sears Point, bzw. der Infineon Raceway.

1989 wurde die Strecke ein weiteres Mal umgebaut, doch ohne ein größeres Rennen stellte man den Rennbetrieb noch im selben Jahr ein. Während der Komplex den Spitznamen 'The House that Dan Gurney built' hatte, wurde dennoch alles dem Erdboden gleich gemacht. Stattdessen wurde schon 1992 ein Einkaufscenter auf dem Gelände errichtet. Bis 2005 überlebte ein altes Streckengebäude, musste aber neuen Wohnhäusern weichen. Und wie fast immer, so steht übrigens auch in diesem Fall ein Lowe´s mit auf dem Gelände.

2003 gab es hingegen Planungen das alte Layout in Merced, Kalifornien wieder aufzubauen. Die Pläne wurden aber 2009 begraben.

Fontana und Irwindale haben Ende der 90er wieder die NASCAR nach Kalifornien gebracht. Beide Strecken stehen momentan aber kurz vor einem ähnlichen Schicksal, da es ihnen an den finanziellen Mitteln mangelt.

Fun Fact: Die Straßen rund um die ehemalige Rennstrecke heißen Yarborough Drive, Gurney Place, Donohue Court, Surtees Court, Brabham Street, Andretti Street und Penske Street.

Track Spotting - Homestead-Miami Speedway

Homestead gehört zu den jüngeren Ovalen, auf denen wir fahren. Nach dem Hurricane Andrew 1992 wurde das Projekt ins Leben gerufen, um der Wirtschaft der Region wieder auf die Beine zu helfen. Am 24.08.1993 hat man die Bauarbeiten, genau einem Jahr nach der Katastrophe, begonnen.

Während die Cup Series 1995 ihre Saison noch in Atlanta beendete, konnte man in diesem Eröffnungsjahr sich bereits das Finale der Busch Series (damalige Xfinity Series) sichern. Die Cup Series und die Truck Series sind erst 2002 nach Florida gekommen, um dort die Meisterschaft zu entscheiden.

Optisch hat man sich aber schon in den 90ern mit Aqua, Lila und Silber an die Region angepasst, Kritiker erwarteten aber sehr schlechte Rennen. Die Strecke sah noch etwas anders aus als heute: Homestead war ähnlich wie Indianapolis, nur etwas kleiner. Die Kurven waren flach und die Turns eher rechteckig. Diese Planung entstand mit dem Hintergrund, dass Carl G. Fisher sowohl Indy, als auch Miami Beach mitgestaltet hat.

Da sich dies bewahrheitete, wurden 1996 die Kurven runder gestaltet, auch wenn sie deutlich weniger Banking hatten, als heute. Bereits 1997 hat man dieses Problem erneut angefasst und den heutigen Streckenverlauf geschaffen. Das heutige Banking entstand aber erst mit einem weiteren Umbau 2003, dem 2005 eine Lichtanlage folgen sollte.

Das Racing wurde dadurch deutlich besser und auch die Fans an der Strecke profitierten von einer besseren Unterhaltung. Dabei sollte aber nicht der tödliche Unfall von Paul Dana vergessen. Auf dem 1997er Kurs hatte zuvor John Nemechek sein Leben lassen müssen, genauso wie Jeff Clinton auf dem inneren Road Course 2002.

2009 beendeten mittlerweile auch die IRL und die Grand-Am Series ihre Meisterschaften in Homestead, so dass insgesamt fünf Saisons hier entschieden werden konnten. Eine ganz andere Rennstrecke wird uns aber iR wohl niemals umsetzen: Hinter der Haupttribüne befindet sich ein Kurs für RC Fahrzeuge, die hier auch Meisterschaften austragen.

Greg Biffle und Tony Stewart haben in echt mit jeweils drei Siegen die meisten auf der Strecke, in den 57 VO Rennen liegen Volker Hackmann, Akos Bokor und Gabriel Stöhr mit jeweils vier Siegen gleich auf. Von den 40 verschiedenen Siegern haben übrigens gleich 30 Fahrer es nicht geschafft, ihren Erfolg zu wiederholen.

Das alte Layout