Long Gone - Sven Colin Preukschat

Sven, bzw. 'SCP', gehört zu den Urgesteinen der VO. Sehr vielen wird er ein Begriff sein, dabei haben wir ihn nun schon fast 10 Jahre nicht mehr im Oval gesehen. Mit 339 Rennen gehört er dennoch zu den Top15 der Fahrer mit den meisten Starts. Doch neben den Erfolgen auf der Strecke, hat er uns bis heute eines hinterlassen, dass auch die neueren Fahrer kennen: Heinz-Dieter Mäscher.

2003 ist SCP übrigens in die Open Series 01 eingestiegen, ein Jahr später holte er sich in der Nachfolger-Serie SNOS bereits die Top10 der Gesamtwertung. Gleichzeitig wurde er zweiter der Truck Series, etwas mehr als einen Sieg hinter Michael Krafzik.

2005 versuchte er sich in der MNOS, fehlte aber dort und in der Truck Series zu viele Rennen. 2006 war das Comeback in der SNOS, erneut sollte er aber bei den Trucks die Erfolge sammeln und dritter der Wertung werden. Das Folgejahr waren mittlerweile gewohnter Standard in der SNOS und der Truck Series, sein Highlight wurde jedoch die neue Historic Series. SCP konnte sich mit seinem Team R/P Motorsports den Fahrer- und Teamtitel holen. Das Team holte sich zugleich noch den Titel der SNOS und ein Jahr später erneut die Teammeisterschaft in der Historic Series. Damit ist es das einzige Team in der VO, dass überhaupt einen Meisterschaftstitel mit historischen Fahrzeugen holen konnte.

Damit neigte sich seine Karriere in der VO aber schon langsam dem Ende entgegen. In den folgenden Jahren waren es eher sporadische Teilnahmen und somit blieben auch die guten Tabellenplätze aus. Was ihm jedoch keiner nehmen kann: In jeder Saison mit einem Cup Fahrzeug holte sich SCP mindestens einen Sieg. In 328 Saisonrennen waren es insgesamt 22 Besuche in der Victory Lane, 127 Mal war er in den Top5. Fast jedes zweite Rennen beendete er unter den ersten zehn, dabei hatte er gerade einmal 4 Poles. Auch sammelte SCP nie großartig Leadlaps, abgesehen von der Truck Series 2004, in der er 1/4 der Saison anführen konnte. Das zeigt, dass er nie ein dominierender Fahrer war, sondern immer zum rechten Zeitpunkt am rechten Ort. Dazu passen auch seine Sieg in Daytona 2003 mit nur einer Leadlap und in New Hampshire 2007 mit 3 Leadlaps.

BTW: In 22 Rennen in Martinsville war SCP im Durchschnitt auf P5,7 im Ziel. Nachmachen!

VO Chronicles - Die Geschichte der insideVO

Mal zusammenfassen, was hatten wir bis jetzt? Eine grafikbasierte "One-Page-Zeitung" im Jahr 2000, vier Kolumnen im Winter 2001/02. Und was kam dann?

Lange Zeit nichts. Mal abgesehen von den Racing-Teams, die über all die Jahre auf ihren Homepages praktisch wöchentlich die Rennen aufbereitet haben. Diese waren natürlich meist mehr oder weniger subjektiv gestaltet, dennoch waren diese Berichte qualitativ schon sehr hoch zu bewerten, meist mit vielen Screenshots geschmückt.

Eine richtige (objektive) Berichterstattung war jedoch lange Zeit Mangelware. Im Februar 2004 sollte sich das ändern, als Christian Zeller und Pascal Schindler damals das News-Magazin "inside" aus der Taufe hoben.

Es war zwar noch nicht die Art Zeitung zum Durchblättern, die später kommen sollte, dennoch haben die Beiden mit ihrem Einsatz quasi Pionier-Arbeit betrieben. Christian war für die Interviews zuständig, während sich Pascal mit den Ergebnissen und Ereignissen des letzten Rennwochenendes befasste.

Als Ausgabe-Medium benutzten sie das "GNC Newssystem", praktisch genau so, wie es heute wieder der Fall ist.

Pascal zog die Saison als "Ein-Mann-Redaktion" durch, garniert waren die Berichte alle paar Wochen mit zusätzlichen Reportagen oder Interviews. Dennoch verständlich, dass sich Pascal irgendwann auch die Finger leer geschrieben hatte und den Stift an den Nagel hing.

Er verabschiedete sich mit einem wirklich lesenswerten Bericht, den man jedes Jahr erneut vor dem Daytona-Auftakt rezitieren könnte und der immer seine Gültigkeit beibehalten würde. Gänsehaut inklusive.

Vielen Dank an Pascal und Christian für ihre Pionier-Arbeit. Und auch für die Kreation "inside", denn der Name hat sich bis heute gehalten.

Lost Tracks - Bridgehampton Race Circuit

Bridgehampton war ein Road Course im Staate New York, der 1957 eröffnet wurde und 2.85 Meilen lang war. Es war eine der ersten permanenten Rennstrecken an der Ostküste, zuvor wurde bereits seit 1915 auf den öffentlichen Straßen der Gegend gefahren.

Obwohl der 'Vorgänger' bis in die 50er Jahre auf 4 Meilen gekürzt wurde, war er weiterhin zu gefährlich. Nach mehreren Todesfällen in Bridgehampton und Watkins Glen verbannte New York Rennen von öffentlichen Straßen. 1957 fand schließlich das erste Rennen auf der neuen Rennstrecke statt, obwohl diese noch nicht einmal völlig fertig gestellt war. In den folgenden Jahren konnte man sich schließlich die Sportwagen Weltmeisterschaft und auch die Can-Am und IMSA GT holen. Zwischen 1958 und 1966 war auch die NASCAR vier Mal zu Gast, Jack Smith, Richard Petty, Billy Wade und David Pearson sollten die Rennen gewinnen.

Dennoch kam nicht der erhoffte finanzielle Aufschwung und Jahr um Jahr rückte der Kurs weiter vom aktuellen Standard weg. In den 70ern kamen Beschwerden der Anwohner hinzu, 1983 wurde von der Region der Lärmpegel begrenzt. Damit verlor man auch die letzten großen Rennserien, bis schließlich 1997 das letzte Rennen stattfinden sollte.

Seit 1994 hatte man bereits daran gearbeitet einen Golfkurs aus dem Gelände zu machen, die Rennstrecke wurde damit Stück für Stück abgerissen. Seit nun knapp 20 Jahren steht nicht einmal mehr 'ein Stein' des Bridgehampton Race Circuit mehr.

Track Spotting - Charlotte Motor Speedway

Bereits letzte Woche haben wir uns das 'Beast of the Southeast' als Veranstaltungsort für Rennen angesehen. Dabei gibt es im Jahr fast 400 Termine am Charlotte Motor Speedway wahr zu nehmen, so dass wir diesmal einen etwas anderen Blick auf das Gelände werfen.

Bereits Mitte der 80er Jahre wollte man ein eigenes Football-Team. Der Plan war jedoch alles andere, als bodenständig. Hinter der Pitlane sollten absenkbare Tribünen für $12 Millionen entstehen, die zu den Rennen einfach im Boden eingelassen werden. Da man in der USFL kein Team aufbauen konnte, sollte es schließlich die NFL werden. Obwohl das Vorhaben sehr gut aussah, scheiterte es schließlich doch. Die wahnwitzigen Pläne für das Stadion sollte die Stadt Charlotte zahlen. Wie man sich vorstellen kann, war diese davon nicht begeistert. Charlotte bekam dennoch in der NBA die Charlotte Hornets und in der NFL die Carolina Panthers. Da ein anderer Investor den Panthers selber ein Stadion finanzieren wollte, war dies für die Stadt natürlich die bessere Lösung. Hätte Bruton Smith weniger übertriebene Pläne gehabt und das Stadion selbst errichtet, hätte der Charlotte Motor Speedway heute ein NFL-Team...

Auf dem Gelände des Speedways ist es dennoch wohl nie ruhig. Zwei Mal im Jahr gibt es eine eigene Auto Show, Werbespots und Filme werden ebenso regelmäßig gedreht. Zudem gibt es laufend Tests, mehrere Driving Schools (wie die Richard Petty Driving Experience) und durch die riesige Leinwand auf der Backstraight sind sogar Filmpremieren nichts unübliches mehr. Aber auch American Idol und das jährliche Hard Rock Festival dürfen nicht fehlen. Letzteres hat mittlerweile über 80.000 Besucher an drei Tagen.

Und von den insgesamt 30 verschiedenen Rennen aller möglichen Serien, werden aktuell noch 14 pro Jahr ausgetragen. Wer also mal zufällig in einem Monat ohne Schnee in der Nähe der Rennstrecke ist, kann ruhig spontan vorbei schauen. Mindestens eine Veranstaltung findet fast jeden Tag statt.