insideDaily 143/19Throwback Thursday - Wreck Series 2005 Review
Bevor wir uns dem Rückblick der ersten Jahreshälfte widmen, wollen wir heute noch auf eine der eher ungewöhnlichen zurück blicken. Falls es jemand nicht kennt: In der Wreck Series war so ziemlich alles erlaubt, was einem zum Sieg verhilft ... oder einfach nur den Gegner aus dem Rennen befördert.
Am Anfang des Jahres wurde aufgrund der hohen Resonanz beim Moonshine Haulers Wreckfest eine neue Serie in der GNC ins Leben gerufen. Es sollte eine Serie sein, die keinen tieferen Sinn hat, in der es nicht nur um das Gewinnen geht, Spaß macht und in der doch zugleich der Ehrgeiz vieler angesprochen wurde, die Wreck Series war geboren.
Unglaubliche 26 Fahrer traten dem entsprechend auch beim ersten Rennen in North Texas an und wreckten, was das Zeug hält. Es fielen am ersten Renntag, der aus zwei Rennen bestand, fast 50% der Starter aus, doch Stefan Schrader konnte sich behaupten und gewann das erste Rennen der neuen Serie. Michael Berndt, der in beiden Rennen die Pole hatte, konnte das zweite Rennen für sich entscheiden und übernahm so schon früh eine Favoritenstellung. Er war in den nächsten Rennen genau aus diesem Grund aber nicht mehr in der Victory Lane anzutreffen. Wer einmal führt war sofort das Ziel aller Wrecker und hatte nicht mal mehr genug Zeit, die Beine in die Hand zu nehmen. Nachdem in den ersten vier Rennen auf das härteste gefightet wurde, da man endlich mal die Sau rauslassen konnte, ohne gleich dafür eine Strafe zu bekommen, verlor die Serie aber schlagartig ihre Fahrer. Aus dem Schnitt um die 20 Fahrer wurde nur noch ein harter Kern, der aus gerade mal 9 bis 10 Fahrer bestand.
So kam es auch, dass Michael Berndt beide Rennen bei Saisonhighlight auf dem Thunder Road Speedbowl gewann, in der Qualifikation musste er sich jedoch von Thomas Nolden schlagen lassen, der in seinen fünf Rennen auf diesem Kurs immer die Pole hatte; in der Winter Wreck Series sollten die Teilnehmer also wissen, wie man eine weitere Bastion schlagen kann. Aber in der Serie gab es keine Dauersieger, so kam es auch, dass Matthias Reinert das nächste Rennwochenende komplett für sich entscheiden konnte, es waren seine ersten beiden Siege in der Wreck Series überhaupt. Er war aber ein weiterer Fahrer von denen, die sich nicht wieder in der Victory Lane wieder sahen.
Beim elften Lauf auf der sechsten Strecke verlor die Serie wohl ihren besten Fahrer. Michael Berndt, der durch konstant gute Rennen mit Abstand die besten Chancen auf den Titel hatte, hörte auf zu fahren und überließ anderen das Feld. Aber auf dem Slinger Superspeedway, der aber nicht wirklich ein Superspeedway ist, konnte der Sieger des ersten Rennens, Stefan Schrader, wieder voll zuschlagen und holte sich beide Laufsiege.
In Illiana konnte der neue Titelfavorit, Stev Aladisch, seinen einzigen Sieg holen. Neben ihm konnte fast nur noch Matthias Reinert um die Krone fahren, da dieser zwar nur zwei Siege hatte, aber es wie Berndt anstellte und sauber seine Rennen zu Ende fuhr. Beim 19. Rennen in Martinsville konnte der Hauptverantwortliche und Gründer der Serie, Florian Schmelz, den Rekord von Michael Berndt einstellen, beide hatten nun vier Laufsiege. Doch Florian „Der Bulle“ Schmelz war nicht so oft bei den Spitzenfahrern dabei, wie Michael und so wurde er am Ende nur Bester hinter Stev und Matthias.
In den letzten sieben Rennen erholte sich die Teilnehmerzahl wieder leicht und ab diesem Zeitpunkt sollte, außer Vitali Blokow, niemand mehr es schaffen, mehr als ein Rennen zu gewinnen. Die Rennen wurden immer abwechslungsreicher und aus dem anfänglichen Gemetzel wurde mehr und mehr eine Serie, in der man mit taktischem Wrecken eher sich den Sieg holt, als mit aggressiven rumholzen oder schüchternen Spazierfahrten.
Vor dem letzten Rennen der Saison, im Bowman Gray Stadium, stand es aber fest, dass Stev nur sehr unwahrscheinlich die Saison gegen Matthias verlieren würde. Es war aber nichts unmöglich und so probierte Reini alles, um sich den ersten Titel seiner GNC Karriere zu holen. Doch nachdem er probiert hatte, Stev durch Forenposts psychologisch anzugreifen, bewies dieser in beiden Rennen seine Stärke und dass er den Titel verdient hat.
Stev Aladisch ist damit der erste Champion der Wreck Series geworden und wird damit wohl bei jedem Wreckrennen, an dem er noch teilnehmen wird, eine große Zielscheibe mit sich herumschleppen. Matthias Reinert wurde durch ein ziemlich katastrophales Rennen noch gerade so zweiter, da Florian Schmelz bis auf nur zwei Punkte an ihn rangekommen ist. In der Teamwertung wurde –das etwas andere Team- Velocity Motorsports Sieger, da sie mit Abstand an den meisten Rennen beteiligt waren. Obwohl die Moonshine Haulers an zehn Rennen weniger teilgenommen hatten, waren sie dennoch relativ knapp auf dem zweiten Platz gelandet. Die Fast Greyhounds holten sich mit einem deutlichen Rückstand den dritten Platz.
Und da in der Wreck Series nicht gerade viel Sinn zu sehen ist, gibt es hier noch eine kleine, aber noch unsinnigere Statistik:
Meisten Siege: Florian Schmelz / Michael Berndt (4)
Meisten Top5: Matthias Reinert (14)
Meisten Top10: Patrick Ratajczak (20)
Meisten Leadlaps: Michael Berndt (428)
Meiste Laps: Stev Aladisch(1612)
Meiste Rennen: Stev Aladisch / Patrick Ratajczak (26)
Meiste Poles: Michael Berndt (6)
Meiste DNFs: Patrick Ratajczak (19)
Meisten Bonuspunkte: Michael Berndt (95)
Wenigste Leadlaps: Hans-Herbert Zeiler (1)
Wenigste Laps: Christian Felsmann (12)
Wenigsten DNF: Christian Möller / Holger Naumann / Ulli Pechtold / Karl-Heinz Tonch / Martin Röseler (0)
Fahrerschnitt: 14,46 pro Rennen
DNF: 187 Gesamt – 7,2 pro Rennen
Lead Changes: 193 Gesamt – 7,42 pro Rennen
Lead Changes Fahrer: 123 Gesamt – 0,6 pro Rennen
Gefahrene Meilen: 866 Gesamt – 33,3 pro Rennen