2000 war das letzte Jahr des letzten Jahrtausends und sollte dennoch einen Anfang darstellen. Anfang 2000 wurde Virtual Oval League gegründet, die nach nur wenigen Umbenennungen heute nur Virtual-Oval heißt. Nur die wenigsten hier können sich überhaupt an diese Phase der Liga erinnern, während NASCAR Racing 3 die damalige Simulation war und heute schon antiquiert wirkt.
Wie lang das wirklich her ist, zeigen aber einige Daten: Gerhard Schröder war in Deutschland Bundeskanzler, Adolf Ogi hatte in der Schweiz das Sagen, José María Aznar war Ministerpräsident des Königreichs Spanien und Bill Clinton war in seinem vorletzten Amtsjahr als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. N24 hat den Sendebetrieb aufgenommen, Ernst August Prinz von Hannover erleichtert sich bei der Weltausstellung, UMTS wird versteigert, die Mannesmann AG wird von Vodafone "auf geschnupft”, Erde, Mond, Sonne, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn stehen fast auf einer Linie (das nächste Mal in rund 600 Jahren) und die Concorde und Enschede bleiben als Katastrophen in den Geschichtsbüchern. Bobby Labonte war übrigens der vorletzte Fahrer, der in einem Pontiac den Winston Cup als Champion beenden konnte, Jeff Green holte sich den Titel in der Busch Grand National Series und Greg Biffle war der Meister der vierten Craftsman Truck Series Saison, bzw. der fünften Saison der Trucks. Wenn du dich daran nicht erinnern kannst, dann gehörst wahrscheinlich zu den sechs Fahrern, die aktuell angemeldet und zur Gründung der VO noch nicht einmal geboren waren oder zu den etwas mehr als 20 Fahrern, die gerade noch in der Grundschule den ersten Ernst des Lebens kennenlernen durften.
Grob gesagt, hatte ein Drittel der aktuellen Fahrer noch nicht einmal die Möglichkeit mitzubekommen, wie Markus Stiepel am 19.03.2000 schließlich das erste Rennen in Talladega gewinnen konnte. Und auch wenn es noch 2.607 weitere offizielle Ligarennen geben sollte, so ist da natürlich noch lange nicht Schluss. Es gab ja noch 40 Special-Events, sowie etliche Offspring Series (Rookie Serie) und Wreck Series Rennen. Die Dunkelziffer sollte also die 3.000 bereits deutlich gesprengt haben.
Im Schnitt hatte die Liga damit 130 Wertungsrennen und 2 Special-Events pro Jahr sicher. Runter gebrochen, auf die aktuelle Saisonlänge von einem halben Jahr, so kommen wir auf stolze 66 Rennen. Im Vergleich zu den aktuell knapp 40 Rennen pro Saison recht viel, aber auch recht leicht erklärt. Noch vor 10 Jahren platzte die “damalige Class A” so sehr aus allen Nähten, dass es davon gleich zwei Serien gab. Noch ein paar Jahre davor gab es sogar noch zusätzlich eine Serie darüber, in der unter verschärften Bedingungen und mit längerer Distanz gefahren wurde.
Die längere Distanz ist übrigens mittlerweile zum Standard der Liga geworden, während sich der Sonntag und der Mittwoch seit über 15 Jahren bewährt haben. Und wo wir schon bei Renntagen sind, auch da hat die VO einiges lernen müssen. Bis auf Donnerstags und Samstags hat die Liga schon alles probiert und ist daran auch mehrfach gescheitert. So wird seit 11 Jahren das Rennen der Class A (oder vergleichbarer Serien) Sonntags ausgetragen und die Truck Series ist bereits seit 2004 Mittwochs.
Und wo wir schon bei der Truck Series und damit der ältesten Serie der Liga sind, die sich in 16 Saisons so gut wie gar nicht verändert hat: Mit 69 Anmeldungen und durchschnittlich 39.2 Fahrern hat diese Serie in der letzten Saison einen neuen VO-Rekord aufgestellt. Selbst die Class A 2018-1, die SNOS 2009, die MNOS 2005 und die GameNews24 Series 2013-2 waren über der Marke von 60 Anmeldungen, der zweithöchste Fahrerschnitt betrug dennoch nur 33.2.
Was der Truck Series jedoch fehlte, waren genügend Fahrer, die ihr Rennen auch beenden. Wenn man die knapp über 45.000 Rennrunden aller Fahrer auf 36 Rennen hoch rechnet, so belegt sie mit 163.890 Runden den zweiten Rang hinter der GameNews24 Series 2013-2, die es auf stolze 171.692 Runden geschafft hätte. Der reale Rekord der SNOS 2009 über 138.142 Runden wird aber weiterhin für wohl etliche Jahre die Höchstmarke darstellen, da wir mittlerweile keine Saison mehr über 36 Rennen austragen. Und da sei angemerkt, dass es zwar nicht realistisch, aber für SimRacing die bessere Lösung ist. Immerhin war man zu diesen Zeiten froh, wenn zumindest die Top10 mal eine gesamte Saison dabei war.
Aber kommen wir mal zu einer nicht ganz so ruhmreichen Statistik: Cautions. Auch wenn die Class B und Class C Saison 2019-2 wohl erstaunlich viele Cautions pro Rennen hatten, so sind sie im Moment noch Ausrutscher in der modernen Zeit der VO. Der Rekord liegt mit 13.1 Cautions pro Rennen gleich fünf Cautions über der Truck Series und wurde von der Open Series 01 2001/2002 von nur 30 Fahrern in gerade einmal 8 Rennen aufgestellt. Allerdings gab es damals auch kein Regelwerk, wie wir es jetzt kennen und ebenso war damals bei Neuanmeldungen die größte Hürde das Passwort richtig einzugeben, um am Rennen teilnehmen zu können.
Das es auch anders geht, zeigte übrigens die Truck Series 2012. Zwar waren die 10 Rennen mit durchschnittlich nur 13.4 Fahrern (also einem Drittel der heutigen Zahlen) besetzt, aber dafür gab es pro Rennen auch nur 0.7 Cautions.
Doch auch gerade mit den Cautions und anderen Vorfällen, ist die Liga älter und weiser geworden. Was Anfangs noch ein recht wilder Haufen aus Schülern und Studenten war, ist seit einigen Jahren erwachsen und handelt auch dementsprechend. Und was liegt zwischen einem Schüler und einem Erwachsenen? Genau, die Pubertät und damit eine recht schwierige Phase. Auch die gab es in der VO und sollte nicht verschwiegen werden. Neben einem selbst produzierten Fahrerschwund haben auch einige Schüler/Studenten den Sprung zum Familienvater geschafft und haben sich daher (leider) aus der Liga zurückgezogen. Am Ende hat sich die VO aber nun wohl vollends von diesen Zeiten erholt und man könnte es schon fast als sowas, wie den zweiten Sommer bezeichnen.
Abschließend bleibt uns aber noch eine Zahl, ohne die all das nicht möglich gewesen wäre. Eine Zahl, ohne die es keine Rennen, keine Rennleiter, keine Admins und auch keine Liga geben würde, die 2 Jahrzehnte erfolgreich vollendet: 804* Fahrer. Auch wenn ihr euch immer gerne bei der Liga bedankt (und die Verantwortlichen das sehr schätzen), so muss sich auch die Liga bei euch bedanken. Vor 20 Jahren hätte niemand mit über 800 Anmeldungen in dieser Zeit gerechnet. Auch wenn uns leider immer wieder Fahrer verlassen haben, so gab es pro Jahr 40 Neuanmeldungen. Die Liga ist dabei über jeden einzelnen dankbar und ihr gebt dem ganzen damit einen Sinn, um unser Hobby gemeinsam auszutragen.
Die VO dankt euch und allen, die eine Aufgabe innerhalb der Liga übernommen haben. Und mal ganz ehrlich, was gibt es denn besseres als das 20. Jubiläum im Jahre 2020? Da bleibt einem doch nur übrig zuverlässig darauf zu hoffen, dass wir 2025, 2030, 2040 usw. noch viele weitere Jubiläen feiern können. Auf die VO, auf euch, auf die Community!
*Stand: 06.01.2020