Pitstop - Erfolgreiches Trainieren

Viele gehen davon aus, dass Training in erster Linie aus unzähligen Runden besteht und dadurch viel Zeit verschlingt. Was aber oft vergessen wird: Reflektion. Gerade durch diese Selbst-Analyse kann man viel Zeit sparen und effektiver trainieren, während die Motivation hoch gehalten wird.

Einfach ohne Sinn und Verstand um den Kurs zu fahren bringt da natürlich überhaupt nix. Man braucht natürlich gewisse Ziele und sollte genau wissen, was man trainieren will. Im Replay kann man sich dann die einzelnen Turns und Bremspunkte genauer ansehen. Vergleicht man dabei die eigenen Runden, kann man schon dahingehend Fehler in der eigenen Fahrweise finden. Man kann eine schlechte mit einer guten Runde vergleichen und dann suchen, wo man die Zeit verloren hat.

Mit einem Telemtrie-Tool geht das natürlich umso besser. Man kann den Input deutlich exakter vergleichen und so eigene Schwachstellen finden. Wenn man nun noch einen Teamkollegen hat, wird diese Methode umso besser. Anhand der Runden des Teamkollegen kann man Verbesserungspotenzial in der eigenen Linie sehr schnell ausfindig machen. Dabei sollte man diese Reflektion der eigenen Fahrweise möglichst früh beginnen. Es bringt nichts 100 Runden zu fahren und schlechte Angewohnheiten dadurch zu verfestigen. Bereits nach 10-15 Runden hat man aussagekräftige Daten, die man vergleichen kann.

Selbst die besten Fahrer drehen dabei nicht ziellos ihre Runden. Sie haben genau vor Augen, was sie trainieren möchten und überprüfen sich dabei regelmäßig selber. So kann man schneller lernen, wie man einen Schaden begrenzt oder Zeit gewinnt. Zu Beginn sollte man dabei gut ein Drittel seiner Zeit in die Auswertung stecken, wenn nicht sogar mehr. Je mehr Erfahrung man hat, desto schneller kann man natürlich auch die Auswertung machen und hier wiederum Zeit sparen.

Gleichzeitig sollte man aber auch seine Ziele nicht zu hoch stecken und eventuell sogar anpassen. Nur so bleibt die Motivation stark und man verliert sich nicht darin sinnlos Runden abzuspulen. Gleichzeitig kann man durch das Training immer nur kleine Schritte machen. Wenn man sich kontinuierlich verbessert (und sei es nur durch eine konstantere Linie), dann sollte man genau so weiter machen. Wenn man sich jedoch gar nicht mehr verbessert, dann benötigt es wieder etwas mehr Zeit in der Auswertung, um die Schwachstellen zu finden. Training findet also nicht nur auf, sondern vor allem auch neben der Strecke statt.

Track Spotting - Auto Club Speedway

Der Auto Club Speedway, der den etwas älteren unter uns noch als California Speedway bekannt ist, ist ein 2 Meilen Oval bei Fontana. Bereits 1994 begannen die Bauarbeiten an der Strecke und konnten 1996 beendet wurden. Roger Penske, der an diesem Projekt beteiligt war, musste dafür Giftmüll vom Gelände der ehemaligen Kaiser Steel Mühle entfernen lassen, bekam aber zum ersten Mal in der Geschichte der NASCAR die Zusage für Rennen, bevor der Kurs fertig war. Das Vorbild von der Rennstrecke in Kalifornien war, wie man nur unschwer merkt, der Michigan Int. Speedway.

Bereits das erste Jahr der Strecke war ein voller Erfolg und man konnte die Tribünen immer weiter ausbauen. 1999 folgten somit unter anderem die 'Sky Boxen' über der Haupttribüne, zwei Jahre später ein Drag Strip hinter der Gegengeraden. Im gleichen Jahr sollte noch der Road Course im inneren folgen, bevor 2003 eine Lichtanlage installiert wurde. Erst seit 2011 nutzt die NASCAR die Strecke nicht mehr für Nachtrennen, da dem Kurs ein Rennen im Jahr gestrichen wurde. Der Grund waren die mittlerweile wieder sinkenden Zuschauerzahlen. Das lag jedoch weniger an der Strecke, sondern eher an den vielen Unterhaltungsmöglichkeiten im Umkreis.

Unvergessen ist auch der tödliche Unfall von Greg Moore 1995 in der CART Series. Der Unfall veranlasste jedoch die Streckenbetreiber am Auto Club Speedway und am Michigan Int. Speedway diese Bereiche auf der Gegengerade umzubauen und zu asphaltieren, um keinen weiteren tragischen Unfall zu haben. Gleichzeitig führte die CART das HANS auf allen Ovalen ein, bevor es in fast allen Rennserien zur Pflicht wurde.

2008 kam schließlich die Namensänderung in Auto Club Speedway, nachdem der Southern California Automobile Club sich für zehn Jahre die Namensrechte gesichert hatte. Obwohl der Vertrag ausgelaufen ist, wurde der Name nicht mehr zurück geändert.

Fun Facts: Sowohl in Herby: Fully Loaded, als auch Charlie´s Angel und The Bucket List wurden auf dem Gelände gedreht. Auch der 'Los Angeles Int. Speedway' in Cars ist in Anlehnung an den Auto Club Speedway entstanden.

Class A @ ISM Speedway

In der Wüste Arizonas konnte sich dieses Mal Marc Melcher die Pole vor Kevin Adam sichern. Dahinter gingen Mark Kiss und Gabriel Stöhr ins Rennen. Bis zur ersten Caution und den damit verbundenen Pitstops in Runde 28 sollte sich daran auch nichts ändern. Erst danach konnte Kevin vor Marc gehen, während sich Gabriel an Mark vorbei arbeitete.

Marc hatte die Führung aber recht schnell wieder zurück und konnte diese nun bis in die 82. Runde behaupten. Durch die Pitstops war Kevin zwar wieder der erste im Feld, aber auch dieses Mal nur von kurzer Dauer. Es sollte noch weitere 20 Umrundungen brauchen, bis Kevin etwas länger den Ton angeben konnte, während Marc durch einen Unfall nach hinten gereicht wurde.

Während Kevin nun nicht mehr Marc im Nacken hatte, übernahm Angel Fernandez Cobo den zweiten Rang vor Gabriel. Aber noch war Marc nicht aus dem Rennen und arbeitete sich Stück für Stück wieder vor, bis er in der 135. Lap auf P1 zu finden war. Kevin hatte jedoch das bessere Auto auf seiner Seite und konnte diesmal seinen Kontrahenten in Schach und hinter sich halten.

Am Ende reichte dies, um mit fast 2 Sekunden vor Marc zu gewinnen, Angel wurde dritter vor Gabriel und Marian Hensel. In der Meisterschaft hat Kevin mit seinem zweiten Saisonsieg die Führung übernehmen können, Gabriel bleibt auf P2. Matthias Koch ist auf den dritten Rang gefallen, während Marian und Alexander Hurst die Top5 komplettieren. Marc ist mit über 40 Punkten Rückstand siebter.

Bei den Teams führt weiterhin RSM, dahinter liegen die Wild Boyz, X-treme Motorsports, HLR und iRacers.hu.

Class C @ Las Vegas Motor Speedway

Nach die Class A und B schon letzte Woche nach Las Vegas durfte, waren diese Woche die 'Fat Boys' der Truck Series dran. Die Pole schnappte sich aber auch hier Marc Melcher, dahinter diesmal Gonzalo Romero und Ian Cornish. Letzterer schaffte es dabei innerhalb von zwei Runden die Führung zu übernehmen und damit das gleiche Bild zu schaffen, das wir auch schon in den letzten Rennen mit ihm sehen konnten.

Doch im Gegensatz zu den letzten Wochen, konnte sich Rhys Saunders durch eine Caution auf P1 schieben, während erst Gabriel und dann Gonzalo seine Verfolger waren. Gonzalo schaffte es dabei sogar Rhys die Führung abzuluchsen und sollte fortan das Rennen regelrecht dominieren. Bis zur 75. Runde blieb er unverändert in der Spitzenposition, erst jetzt konnte sich Marc wieder nach ganz vorne durchbeißen.

Gonzalo ging jedoch mehrere Runden vor Marc zum Pitstop unter grün und erarbeitete sich damit einen Vorteil, der ihn in Lap 94 von 134 wieder in Führung bringen sollte. Rhys und Marc blieben zwar vorerst seine direkten Verfolger, kamen ihm jedoch nie nah genug. Marc musste sogar in der 120. Runde seinen dritten Platz an Gabriel Stöhr abgeben, während Gonzalo mir knapp einer Sekunde Vorsprung zum Sieg fahren konnte. Die Top5 sollten durch Rhys, Marc, Gabriel und Zsolt Balyi komplettiert werden. Dahinter kam es jedoch zu wohl einer der knappsten Entscheidungen in der Geschichte der VO. Marius Lederer beendete das Rennen auf P8 nur .001 Sekunden vor Roman Mathis. Die beiden lagen so dicht beisammen, dass man die Reihenfolge mit dem bloßen Auge nicht erkennen konnte.

In der Meisterschaft führt dennoch weiter Ian, der das Rennen als zehnter beendete, Marius bleibt auf P2. Neuer dritter ist Rookie Angelo Belke, gefolgt von Marc und Roman. Gonzalo konnte mit dem Sieg bei seinem ersten Rennen in der VO den 31. Platz übernehmen. In der Teamwertung sieht es aber auch in der Class C recht unverändert aus. HLR führt weiter vor X-treme Motorsports, iRacers.hu und Sim Racing Asylum.