Throwback Thursday - VO Royal Rumble 2008/09

10.12.2008: Erfolg im Chaos ist doch planbar!

Anders lässt es sich wohl nicht erklären, dass wie schon im Vorjahr, Marco Rajan allen anderen davon fuhr und in beeindruckenden 4 der 5 Einzelrennen gewinnen konnte.

Der "Royal Rumble" wurde im Winter 07/08 geboren - diesmal sollte aber alles noch enger, schneller und rumbeliger werden. Die Strecken wurden kleiner, es kam ein Einzelrennen hinzu und glücklicherweise fanden sich auch mehr Fahrer ein, die an diesem Abend ein bisschen rumbeln wollten.

Die Regeln sind eigentlich einfach: Wer schafft es in jeweils 15 Minuten die meisten Runden abzuspulen? Wie man diese fährt? Egal. Wie oft man sich ein neues Auto holt? Egal...

Wie sieht die Taktik bei so einem Event aus? Andere schubsen, schieben, stören, um sie bei ihrer Fahrt zu behindern? Oder lässt man alles links stehen und liegen und versucht, einfach nur heil über die Runden zu kommen.

Die meisten entschieden sich für die zweite Fahrweise. Doch das klingt alles einfacher, als es sich dann tatsächlich in Richmond, Martinsville oder Bristol darstellt. Jeder gab dann und wann Flüche von sich, um dann kurze Zeit später selbst wieder über das Leid der anderen hämisch zu lachen. Schadenfreude ist die schönste ... jaja ... ganz genau.

Nur einer wollte bei dem Fun-Event nicht mitspielen - Marco Rajan. Bereits als Sieger des ersten "Royal Rumble" gelang es ihm scheinbar mühelos, alles und jedem auszuweichen. In Darlington, Richmond, Bristol und Martinsville war es eben jener Marco, der am Ende die meisten Runden auf dem Konto hatte. Einzig Thomas Nolden hat ihm den perfekten Rennabend vermasselt - er gewann in New Hampshire.

Während bei Marco fast 90% seiner gefahrenen Runden gezeitet werden konnten gab es aber auch die wirklichen Rumbler, die eher das Heck der anderen als die nächste Kurve als Ziel hatten. Danilo Strathausen war der Oberrumbler - gerade mal 38% seiner Runden gingen mit einer Zeit auch in die Wertung ein. Jeder andere konnte mindestens 50% seiner Runden in die Wertung bringen...

Pitstop - Der Groove

Heute schauen wir uns zwei Begriffe an, die im Oval eine große Rolle spielen. Dabei ist besonders der erste seit dem dynamischen Himmel in iRacing bedeutender geworden: Der Groove.

Der Groove ist, ganz kurz gefasst, der beste Weg um die Strecke. Das muss dabei nicht der kürzeste sein oder der mit der höchsten Geschwindigkeit, sondern eher ist es die Linie, mit der man beim eigenen Fahrstil am effektivsten um den Kurs kommt. Und wie man damit merkt, so ist es auch nicht der schnellste Weg für eine Runde. Gerade im Oval ist es wichtig die Reifen nicht zu sehr zu belasten und so ist der richtige Groove der, auf dem man über einen kompletten Stint am schnellsten ist.

Hauptsächlich gibt es dabei im Oval zwei verschiedene Grooves. Der High Groove ist möglichst weit oben an der Mauer, der Low Groove dagegen am Apron. Der Begriff "Linie" stammt dagegen eher aus dem Road Bereich.

Da sich in iRacing Gummi von den Reifen auf die Strecke legt, ändert sich nun bereits hier durch das Gripverhältnis im Laufe eines Rennens. Durch den dynamischen Himmel spielt nun aber auch die Temperatur eine Rolle. 1-2 Grad Fahrenheit können dabei bereits für einen deutlich tighteren oder looseren Wagen sorgen, so dass man nun auf deutlich mehr Strecken immer einen besseren Groove finden muss. Das Rennen wird damit deutlich dynamischer und eine Linie, die zu Beginn gut ist, kann durch die veränderte Strecke nach wenigen Minuten eine schlechte Wahl werden. Besonders für die vorderen Ränge ist somit Training wichtiger denn je geworden.

Bis vor kurzem war, deutlich sichtbar, der Low Groove in Bristol der einzig schnelle Groove.

Lost Tracks - Islip Speedway

Der 'World Famous Islip Speedway' ist ein .2 Meilen kurzer Kurs im Staat New York und wurde bereits ende der 40er eröffnet. Es ist der kürzeste Kurs, auf dem je ein Rennen der NASCAR statt fand und gleichzeitig der erste Ort, an dem 1958 ein Demolition Derby ausgetragen wurde.

Bereits nach der Eröffnung merkte man, dass die Unfälle deutlich unterhaltsamer für die Zuschauer waren und gleichzeitig war die kleine Strecke perfekt dafür geeignet. Mit dem Derby 1958 konnte man schließlich auch nationales Interesse wecken, 1962 folgte der erste Figure 8 Kurs. Dies führte dazu, dass schon zwei Jahre später auf der 8 eine Meisterschaft ausgetragen wurde, so dass der Fernsehsender ABC auf dieses Event aufmerksam wurde.

Die Folge war, dass auch die NASCAR Interesse hatte und von 1964 bis 1971 sechs Rennen hier austragen sollte. Richard Petty holte sich dabei den letzten Sieg in Islip mit zwei Runden Vorsprung. 1972 hat die NASCAR jedoch alle Rennen aus dem Kalender genommen, auf denen Rennen mit weniger als 250 Meilen Gesamtdistanz ausgetragen werden. Gleichzeitig sank das Interesse an den Demolition Derbys und der Figure 8 Kurs war ebenfalls zu klein für die meisten Serien geworden.

So schnell der Ruhm kam, war er 1984 vorbei. Die Strecke war nicht mehr rentabel und wurde geschlossen. Heute steht von dem Kurs überhaupt nichts mehr und auf dem Gelände befindet sich eine Fabrik.

Sling Shot - Aitor Sintes Galindo (25 Jahre, Spanien)

Letztes Mal haben wir uns mit Michael Krafzik den Fahrer mit den meisten Rennen in 2018 angeschaut, dieses Mal wollen wir gucken, welcher Rookie von 2018 die meisten Starts hatte: Aitor Sintes Galindo.

Aitor stammt aus Menorca und hat erst 2018 so richtig bei iRacing zugeschlagen. Dabei konnte er in jeder der vier iR-Kategorien mindestens ein Rennen gewinnen. Darunter ein Sieg in Dirt Road, einer in Dirt Oval, zehn in Road und sechs im Oval. Doch Dirt war mit insgesamt elf Starts eher weniger sein Bereich. Im Road hat er 136 Starts gehabt, im Oval sogar 148. Insgesamt ist er dabei sogar in jedem dritten Rennen in den Top5 gelandet. Sein Hobby: Das Geräusch eines Schlagschraubers imitieren, wie er eine Mutter von einem Stock Car Reifen entfernt.

Doch kommen wir zur VO. In der ersten Saison war er noch als Rookie in der Liga gelistet und startete in allen vier Serien der Liga. In der Class A verpasste er dabei drei Rennen mehr, als der Rookie der Saison und wurde mit P15 nur zweiter dieser Wertung. In der Class B war er nur die halbe Meisterschaft anwesend, konnte aber dennoch dritter der Rookies und insgesamt 17. werden. Bei den Trucks reichte eine vergleichbare Teilnahme dagegen nur für den 20. Gesamtrang und sechsten Platz der Rookie-Wertung. Die Class D hatte hingegen ihr Comeback, so dass fast jeder Rookie war. Hier war er jedoch fast immer anwesend und schnappte sich somit den siebten Gesamtrang.

Die zweite Jahreshälfte lief deutlich besser und Aitor sammelte nun etliche Top5-Ergebnisse und in der Class D auf dem Lucas Oil Raceway seinen ersten VO-Sieg. Eine Pole fehlt ihm jedoch immer noch. Obwohl er in der Class A nun zwei Rennen mehr absolviert hat, konnte er sich mit der starken Konkurrenz dennoch nur auf Rang 14 verbessern. In der Class B reichte es dagegen zum zehnten Platz mit mehr als jedem zweiten Rennen in den Top10. In der Truck Series hat er sich aber weiter etwas schwer getan, konnte sich aber auf den 13. Rang verbessern. In der Class D hat er aber erneut die wenigsten Rennen gefehlt und konnte so zu einem stolzen zweiten Rang der Wertung fahren.

Von 49 Starfpunkten über die erste Jahreshälfte, konnte er sich am Ende immerhin auf 32 steigern. Dennoch ist besonders diese Leistung noch ausbaufähig. Wenn Aitor weiter daran arbeitet, sollte er auch in der A, B und C erneut einen Sprung nach vorne schaffen. Die regelmäßigen Top5 und Top10 Rennen reichen hier sonst nicht mehr aus, wenn das Konto für Strafpunkte nicht sinkt.